Flugangst

In dieser Kolumne verlieren wir während der dunklen, fußballlosen Zeit erhellende Worte über Erkrankungen und Verletzungen von Sportlern. Welche es in diese Kolumne schafft, hängt weder von ihrer Häufigkeit, noch von ihrer Gefährlichkeit ab. Es herrschen hier keine sachlichen Gründe, sondern die Vorlieben des Autors.Bei Dennis Bergkamp vom FC Arsenal kam sie nach einem Flug zur WM 1994 in den USA. Bei HSV-Stürmer Paolo Guerrero war es 2009 der Flug zum Qualifikationsspiel gegen EA Guingamp. Auch Fritz Walter traute Flugzeugen nicht über den Weg. In den fünfziger Jahren, das war sein Glück, wurde noch nicht so viel geflogen. Aviophobie, verwandt mit der Klaustrophobie, ist die krankhafte Angst vorm Fliegen. Die Symptome können Tage vor der Reise auftreten, oder erst am Gate oder im Flugzeug. Es treten auf: schweißnasse Hände, Herzrasen, Magen- und Darmkrämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel, Vibrieren der Unterkiefers, Übelkeit, Benommenheit, Verschwommene Sicht, Schweißausbrüche, Ohrensausen, Atemnot, weiche Knie, Harn- oder Stuhldrang, Ohnmachtsgefühle. Das kann sich bis zur Panik steigern, zur Todesangst, die den ganzen Körper lähmt. Passiert das im Flieger, schickt einen die Stewardess weg. Der Laie bekämpft seine Flugangst durch Wodka oder Beruhigungstabletten, Nägel kauen, trommeln mit den Fingern, Weglaufen, Aggression. Besser sind Seminare oder psychologische Beratung. ROR