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Archiv-Artikel

schwierige integration Lebensmüde Fahrradfahrer

Sie werden ausgegrenzt, unterdrückt und nur von den Grünen wirklich gemocht: Fahrradfahrer sind eine diskriminierte Minderheit, die Migranten unter den Verkehrsteilnehmern. Wie sich die Erfahrung von Diskriminierung auswirken kann, lässt sich an ihnen beobachten.

KOMMENTAR VON ALKE WIERTH

Wer täglich den Druck massiver Benachteiligung spürt, reagiert aggressiv. „Alle Autofahrer sind Mörder“, stand auf dem Rücken eines Fahrradfahrers, dem ich kürzlich die Vorfahrt ließ.

Ich tue das gern, denn ich gehöre zu den blauäugig-naiven Multikulturalisten, die auch Radfahrer für gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft halten. „Viele Radfahrer sind Selbstmörder“, hätte ich aber dem danklos Weiterrasenden gern zugerufen – das Wörtchen „alle“ hat unter Multikultis bekannterweise einen schlechten Ruf. Denn der Beschriftete gehörte zu den Vertretern seiner Minderheit, die sich der Diskriminierung widersetzen, indem sie die Regeln der Mehrheit missachten: von Integrationswillen keine Spur.

Nun sind diese Regeln für die herrschende Mehrheit gemacht – soll man Radfahrer also dazu zwingen, sie zu beachten, mit Integrationsvereinbarungen etwa? Ich plädiere für ein neues Regelwerk, das auch die Interessen der Minderheit berücksichtigt – dann aber auch respektiert werden muss. Integration ist schließlich keine Einbahnstraße.