Franz Hector empfiehlt: : Fest der Nachbarn
Aus kleinen Anfängen entsteht manchmal Großes: 1991 gründete ein Herr Périfan in Paris einen kleinen Verein für Nachbarschaftshilfe, acht Jahre später ging man an die Öffentlichkeit und rief zu einem „Fest der Nachbarn“ auf. Das Fest sollte ein Anfang sein, ein erster Schritt für ein besseres Leben im Alltag und vielleicht eine Gelegenheit, gemeinsam gegen Anonymität und Isoliertheit in der Großstadt anzugehen. Dieses Bedürfnis war offensichtlich groß und der Erfolg enorm. Im ersten Jahr beteiligten sich 800 Mietshäuser und 10 000 Anwohner, letztes Jahr waren es bereits 4,5 Millionen, die von 445 Rathäusern und Wohnungsbaugesellschaften organisatorisch unterstützt wurden. Als „Europäischer Tag der Nachbarn“ wird am 30. Mai mittlerweile in Brüssel, Prag, Athen, Rom, London, Porto, 150 weiteren europäischen Städten und selbst im schweizerischen Genf gefeiert – und nächste Woche zum ersten Mal auch in Bremen. Das Institut français und Sozialsenatorin Röpke laden am Dienstag ab 19 Uhr zu dem Fest in die schöne Villa an der Contrescarpe 19; es gibt Musik, kleine Leckereien, sicherlich guten französischen Wein und die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei nur 53%, so dass wahrscheinlich sogar ein Gartenfest steigen wird. Ich werde hingehen und bin gespannt auf die unbekannten Nachbarn – meinen Wein allerdings mitbringen, denn schließlich lebt ein solches Fest davon, dass sich jeder beteiligt, und der Keller des Institut français, ganz zu schweigen vom stets klammen Sozialressort, ist nicht unerschöpflich.
Dienstag, 19 Uhr, Institut français