FILM : Sexualisierte Waffe
Wo immer Krieg ausbricht, vergewaltigen Männer. Nirgendwo aber sind das Ausmaß und die Brutalität sexualisierter Gewalt größer als in der Demokratischen Republik Kongo, wo in den letzten Jahrzehnten Hunderttausende Frauen Opfer systematischer Vergewaltigungen geworden sind. In Ilse und Femke van Velzens preisgekrönter Dokumentation „Weapon of War – Confessions of Rape in Congo“ enthüllen die Täter, welche Überlegungen und Lügen hinter dem brutalen Verhalten und der Strategie der Vergewaltigung als Kriegswaffe stecken, erzählt anhand der Geschichten eines Soldaten und eines ehemaligen Rebellen. Der Rebell erklärt, wie er die Frauen zum Sex gezwungen hat und entscheidet sich nun, eines seiner Opfer zu treffen. Captain Basima wiederum arbeitet als Priester in Kongos Armee und hat sich entschieden, Täter mit den Konsequenzen ihrer Verbrechen zu konfrontieren. Trotz des Widerstandes, auf den er bei Militär und Kameraden stößt, ist er entschlossen, ihr Verhalten zu ändern. So wie er es bei sich getan hat. Der Film will dabei nicht nur die Verbrechen zeigen, sondern auch nach Lösungen suchen, die Tätern wie Opfern erlauben, ihre Würde wiederzuerlangen. Im Anschluss an die Hamburg-Premiere am Dienstag im Dokumentarfilmsalon wird mit Regina Mühlhäuser, Mitarbeiterin der internationalen Forschungsgruppe „Sexual Violence in Conflicts Zones“ am Hamburger Institut für Sozialforschung und Expertin für den Themenkomplex „Krieg und Geschlecht“, gesprochen. MATT
■ Di, 8. 6., 20 Uhr, B-Movie, Brigittenstraße 5