: WASG-Vorstand zerbrochen
Die schleswig-holsteinische WASG droht zu zerbrechen. Vier der sieben Mitglieder des Landesvorstandes kündigten gestern ihren Rücktritt an. Der Grund sei, so Landessprecher Birger Heidtmann, die „ständige Selbstbespiegelung“ und vollkommene Handlungsunfähigkeit“ von Landesrat und Landesvorstand. Die Partei sei zerfallen in einander bekämpfende Grüppchen. Antikapitalisten und „bürgerliche Rechte“ würden aus gegensätzlichen Motiven heraus eine enge Zusammenarbeit mit der Linkspartei und ihre geplante Fusion mit der WASG nach Kräften „blockieren“. Die rücktrittswilligen WASGler wollen nur noch bis zum Parteitag Ende August im Amt bleiben. Anlass für die Rücktrittsankündigung war Heidtmann zufolge, dass die Mehrheit des Landesrates nicht bereit sei, sich an der bundesweiten Mindestlohnkampagne beider Parteien aktiv zu beteiligen.
Dagegen hält der verbliebene Landesvorständler Lorenz Gösta Beutin die Rücktrittsbegründungen seiner Vorstandskollegen für „nicht plausibel“ und wirft ihnen vor „die Spaltung der Partei“ zu betreiben. Die Dissidenten seien offenbar „nicht bereit, die politische Vielfalt innerhalb der WASG auszuhalten“. Auch wenn einige Kreisvorstände sich „mit zum Teil nachvollziehbaren Gründen“ nicht an der Mindestlohnkampagne beteiligten, stünden Landesvorstand und Gesamtpartei eindeutig zur geplanten Fusion mit der Linkspartei. mac