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Archiv-Artikel

Was tun in Hamburg?

■ So, 5. 1., 20 Uhr, Laeiszhalle

Jazz-Vaterfigur

61 Jahre ist es her, da „sprang mich die Jazzmusik aus einem alten Radioapparat wie ein wildes Tier an und hat mich nie wieder losgelassen“. Damals war Abbi Hübner 20 Jahre alt, seit 1964 steht der Jazztrompeter, Arzt und Autor mit seiner eigenen Band Low Down Wizards auf der Bühne und prägt die Hamburger Szene wie kaum ein anderer. Als „Vaterfigur des Hamburger Jazz“ und „Motor und Haupttriebkraft der Jazzstadt Hamburg“ wird der „Arzt mit der goldenen Trompete“, der von den 1980ern bis in die 1990er leitender Direktor des Ärztlichen Dienstes der Innenbehörde war und Hunderte von Sendungen für die Jazzredaktion des NDR geschrieben und gesprochen hat, gefeiert. Am Sonntag wird das 50-jährige Jubiläum der Low Down Wizards beim 3. „Superfest der Jazzstars“ gefeiert.  MATT

■ Alle Termine auf www.b-movie.de

Mittelklasse- Probleme

Finden Sie auch, das Problem an Woody Allens Spätwerk sind die vielen Action-Szenen? Dann könnte diese Filmreihe etwas für Sie sein: Den ganzen Januar hindurch widmet sich das B-Movie mit insgesamt sieben Filmen dem „Mumblecore“. Und das zentrale Merkmal dieser Verästelung des US-Indie-Films sind nun mal: viele Gespräche, über – so behaupten böse Zungen – die Probleme weißer Mittelklasse-Angehöriger. Das muss nichts Schlechtes sein. Und wenn am Ende sowas herauskommt wie „Frances Ha“, Noah Baumbachs famoses New-York-Prekariats-Epos in Schwarz-Weiß mit der Diva des Genres, Greta Gerwig (23. + 26. 1.), dann sind wir von Woody Allen so weit nicht mehr weg. Ein echter Knaller ist auch „Computer Chess“ (9., 11. + 23. 1.) von Mumblecore-Pionier Andrew Bujalski: eine absolut stimmig auf 80er-Jahre getrimmte Pseudo-Dokumentation über Brillenträger an Computern. Mindestens so doppelbödig wie irgendwelcher Christopher-Nolan-Hokuspokus.  ALDI

■ Di, 7. 1., 20 Uhr, Abaton

Keine Antworten

Eigentlich soll der 17-jährige Palästinenser Sanfur (Shadi Mar’i) ja den israelischen Geheimdienstler Razi (Tsahi Halevy) über das Tun seines älteren Bruders auf dem Laufenden halten, den die Behörden suchen. Aber er will eben auch diesem gegenüber loyal sein – und nicht als Memme dastehen vor den anderen Jungs, wenn sie mit der Kalaschnikow auf Verkehrsschilder schießen. Eine Gratwanderung ist der Auftrag auch für Razi: Wie viel Vertrauen darf er haben zu seinem Informanten, für den er über die Jahre beinahe väterliche Gefühle entwickelt hat? Der diesjährige Kandidat Israels für den Auslands-Oscar bietet keine einfachen Antworten. Zwei Tage vor dem bundesweiten Start ist er in Anwesenheit von Regisseur Yuval Adler und Drehbuch-Co-Autor Ali Waked zu sehen.  ALDI