Punk-Legende: Fehlfarben : Sympathisch, störrisch, klassisch
Die Geschichte ist bekannt: „Fehlfarben“ gehörten zu den wichtigsten deutschen Punk-Bands der eineinhalbten Stunde (eben nicht der ersten, weil die Mitglieder zuvor schon bei „Mittagspause“ und „Charley‘s Girls“ spielten), schufen mit „Monarchie und Alltag“ einen heute noch frisch klingenden Klassiker, der von den Medien flugs unter „Neue Deutsche Welle“ verklappt wurde und lösten sich, nachdem Sänger Peter Hein schon kurz nach dem Debüt-Album ausgestiegen war, 1984 auf.
Anfang der Neunziger gab es eine halbherzige Reunion, wieder zehn Jahre später, 2002, veröffentlichten Fehlfarben mit „Knietief im Dispo“ ein neues Album mit Peter Hein, ein Jahr nachdem sich an dem Buch „Verschwende Deine Jugend“ von Jürgen Teipel ganz unerwartet neues Interesse an den Anfängen der deutschen Punkszene entzündet hatte. Natürlich waren wieder die Stimmen zu vernehmen, die Ausverkauf und Verrat an Idealen witterten.
Dass die Düsseldorfer ungerührt (und ohne große Absahne) einfach weitermachten, ließ die Kritik verpuffen. Zuletzt erschien das Album „Glücksmaschinen“, auf dem Fehlfarben sich nach wie vor als sympathisch störrisch erweisen. ASL
■ Sonntag, 19 Uhr, Bremen-Vier-Zelt