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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Die koptischen Christen bekommen ihre eigene Bibel. Nach fast 2.000 Jahren sollen die weltweit rund 20 Millionen Gläubigen der koptischen Kirche dank eines Übersetzungsprojektes eine eigene Bibel bekommen. Betreut wird das Mammutvorhaben von Rainer Hannig, Professor für Ägyptologie an der Universität Marburg.

„Es soll eine Volksbibel werden. Eine Bibel für jedermann“, berichtete Hannig, der mit diesem Vorhaben ja quasi in den Rang eines koptischen Martin Luthers aufsteigt. Tja, liebe Lutheraner, seit 488 Jahren nichts Brauchbares mehr übersetzt und nun: Catholicism strikes back! Das koptische Christentum ist eine katholisch-orthodoxe Kirchenart, die in Ägypten entstand und in Kairo sogar einen eigenen Papst beschäftigt.

Bisher griffen die Kopten, die angeblich von dem Evangelisten Markus gegründet wurden, auf arabische Übersetzungen zurück. In acht Jahren, so lange dauert die Übersetzung, soll ihre Bibellektüre in fremden Zungen endlich ein Ende haben.