BRUNNER-PROZESS IN MÜNCHEN : Polizeiaussagen widersprechen Angeklagten
MÜNCHEN | Mit der Vernehmung erster Zeugen ist der Prozess um die tödliche Prügelattacke von zwei Heranwachsenden gegen den Manager Dominik Brunner fortgesetzt worden. Mehrere Polizisten beschrieben vor der Jugendkammer des Landgerichts München I die Lage am Tatort direkt nach dem Angriff. Laut der Staatsanwaltschaft widerlegen die Aussagen die Geständnisse der Angeklagten in wichtigen Punkten.
Der zur Tatzeit am 12. September vergangenen Jahres 18-jährige Markus S. und der damals 17-jährige Sebastian L. hatten gestanden, den 50-jährigen Brunner am Münchner S-Bahnhof Solln geschlagen und getreten zu haben. Dabei wiesen sie aber den Vorwurf der Anklage zurück, dies aus Rache dafür getan zu haben, dass Brunner vier Teenager vor ihrem Erpressungsversuch geschützt hatte. Der Fall sorgte für Entsetzen, Brunner erhielt posthum für seine Zivilcourage das Bundesverdienstkreuz. Die Kammer will herausfinden, ob die beiden einen Mord aus Rache verübten oder ob es sich um Totschlag oder Körperverletzung mit Todesfolge handelt. (afp)
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