: „Eine große Erfindungslust“
ERINNERUNG Dem verstorbenen Pädagogen Johannes Beck wird ein Gedenkabend gewidmet
■ ist emeritierter Professor der Uni Bremen für Neuere Literaturgeschichte und ein langjähriger Weggefährte von Johannes Beck.
taz: Heute wird noch einmal des kürzlich verstorbenen Pädagogik-Professors Johannes Beck gedacht. In welcher Form, Herr Sautermeister?
Gert Sautermeister: Es wird ein Gedenkabend, bei dem sich verschiedene Freunde und Kollegen von Johannes Beck mit kleineren Beiträgen zu Wort melden werden, um seine Persönlichkeit, sein universitäres, soziales und politisches Wirken, aber auch seine Ideen und Gedankenwelt noch einmal zu würdigen. Dazu wird der Abend von Ulrich Mückenberger musikalisch begleitet. Neben mir werden unter anderem Gerhard Vinnai, Frieder Nake, Wolfgang Bock, Gerhard Klatt und Heiner Boencke sprechen.
Worin besteht Ihr Beitrag?
Ich versuche, die Persönlichkeit von Johannes Beck noch einmal in Erinnerung zu rufen. Außerdem werde ich einen Blick auf seine letzten Publikationen werfen, etwa „Europa erlesen“, ein Buch über den Lago Maggiore, das er zusammen mit Heiner Boencke geschrieben hat, aber auch einen Aufsatz, in dem es um das Phänomen Heimat geht.
Ist das eine Veranstaltung vor allem für Freunde und Insider?
Es ist in erster Linie ein Abend für jene, die ihn kannten, zum Beispiel durch die „Kritische Suchbewegung“, und durch die Universität sowie für Freunde und Kollegen, die ihm nahe standen.
Was ist denn Ihre stärkste Erinnerung an Johannes Beck?
Er hatte eine Wärme und Herzlichkeit, wie man sie selten findet. Ich erinnere aber auch die Integrität seines Charakters, seine Verlässlichkeit – man konnte wirklich Vertrauen zu ihm haben. Zugleich war Johannes Beck ein sehr ideenreicher Kollege: Er wurde nie müde, über Veränderungen des gesellschaftlichen Lebens nachzudenken und hatte eine große Erfindungslust, wenn es um Alternativen zur herrschenden Gesellschaft ging.
Wird es die „Kritische Suchbewegung“ nun auch ohne ihn weiter geben?
Gerhard Vinnai und ich wollen das weiterführen, in welcher Form, ist aber noch unklar. Es wäre in Becks Sinne, wenn diese Tradition, die nun sieben Jahre existiert, fortbesteht. INT.: JAN ZIER
19.30 Uhr, Gästehaus der Universität Bremen auf dem Teerhof