Wochenübersicht: Konzert : Andrea Edlinger hört auf den Sound der Stadt
Das Wochenende wird hart: Die Loveparade findet nach zweijähriger Pause wieder statt – mit einem neuen Veranstalter, der sonst die Fitnesskette „McFit“ betreibt und dem böse Zungen vorwerfen, er wolle mit der Parade nur Werbung für seine Muckibuden machen. Dr. Motte ist jedenfalls draußen, und so wird es auch keine Rede geben wie früher. Das DJ-Line-up der Wagen ist dennoch erstaunlich gut: abtanzen ab Samstag ab 14 Uhr auf der Straße des 17. Juni bis ungefähr Montag, wenn die letzten After-Loveparade-Partys steigen. Wer sich von dem Schrecken oder der Feierwut erholt hat, kann in der kommenden Woche ein Kontrastprogramm absolvieren.
Parallel zur Parade hat Jeff Beck seinen Auftritt. Die Konkurrenten Clapton und Page im Wettbewerb um den besten Rockgitarristen hat er vielleicht nicht ausgeschaltet – sich dafür aber als der wandlungsfähigere Musiker gezeigt: Schwermetall, Jazz-Fusion und Techno-Beats gehören mittlerweile in sein Repertoire. Auf der Bühne bestreitet der 62-Jährige, so heißt es, problemlos zweistündige Gitarrensoli. Mal sehen, wie lange er morgen auf der Bühne in der Zitadelle Spandau durchhält.
Extrem jung sind dagegen die australischen Stars The Cat Empire. Die sechs Jungs – alle zwischen 25 und 26 – machen eine Mischung aus Reggae, Hiphop und Jazz. Mit ihrem neuen Album „Two Shoes“ schafften sie es sogar auf den ersten Platz der australischen Charts. Ihr Können zeigen sie jetzt auch in Berlin: am Montag in der Kalkscheune.
Altersmäßig reiht sich Woven Hand genau zwischen Jeff Beck und The Cat Empire ein. Musikalisch steht er auf Becks Seite: Er liebt Motörhead und AC/DC. Selbst produziert er Gesang, der an rituelle Vokalmusik erinnert. Am Ende seiner Konzerte soll er sein Publikum gerne mal segnen. Nur passend, dass er am Donnerstag in der Passionskirche auftritt.