Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Es ist Ladyfest, Girls and Boys! Und daher wird in der ganzen Stadt, vornehmlich allerdings in Friedrichshain/Kreuzberg, das Ladytum und der Antisexismus gefeiert, es wird gewerkelt und geröhlt, getanzt und gesprochen, gesext und gegendert, diskutiert und disputiert. Gehen wir mal ins Detail: Am Dienstag wird im hubSchrauber über das richtige und falsche Reparieren von Fahrrädern gesprochen, und kein ökologischer oder sportbesessener Mann wird „Lass mich mal, Mädel“ sagen und gewaltsam den Schraubenschlüssel entreißen, denn diese Typen haben gar keinen Zutritt. Fahrrad darf mitgebracht werden. Am nämlichen Abend wird in der K9 über „Zweigeschlechtlichkeit, Krieg, Transgender“ gesprochen. Ausschnitte aus dem Film „ich, du, er, sie, es“ bilden die Grundlage für eine Diskussion entlang der Fragestellung, inwieweit binäre Geschlechtsmodelle oder das Konzept „transgender“ Krieg und Frieden beeinflussen. Was Krieg und was Frieden ist, das sollte vielleicht auch diskutiert werden, weil man ja – wie leider jede Friedensdemo erweist –nicht einfach weiß, was das ist. Am Freitag wird von Pia Thilmann im Open Space über Safer Sex „für alle sexuellen Orientierungen“ doziert. Was bei der wieder steigenden Raten von Aidsfällen nun wirklich angebracht ist. Hier übrigens ist der Eintritt frei. Am Samstag dann macht der Festsaal Kreuzberg seinem Namen alle Ehre und wird Festsaal: Live-Bands und diverseste DJs lassen es ab 22 Uhr krachen, vorher allerdings wird zur Erbauung des Kopfes noch ein Filmprogramm gegeben. Das bereits ab 20 Uhr. Dazu kommt dann alles, was zu einer Party dazugehört, mit dem Eintritt schließlich wird auch die Organisation des Ladyfestes finanziert. Eine runde Sache also. Es ist schön, dass sich auch das Berliner Ladyfest inzwischen zu einem regelmäßig stattfindenden Event gemausert hat.