: Schule für Alle
Die CDU kritisiert Gesamtschulen als leistungsschwach. Opposition: Schulform wird durchweg benachteiligt
DÜSSELDORF taz ■ SPD und Grüne kritisieren die Schulpolitik der schwarz-gelben Landesregierung. „Die Regierung hat die Gesamtschule auf dem Kieker. Sie wird strukturell benachteiligt“, sagt die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Sigrid Beer.
Die Landesregierung will so genannte Entlastungsstunden in den Schulleitungen der Gesamtschulen streichen. Diese entsprechen NRW-weit 120 Lehrerstellen. Die Grünen kritisieren, dass die Gesamtschulen zudem bei der Einrichtung von zusätzlichen Lehrerstellen nicht berücksichtigt wurden. Das Schulministerium stellt 1.100 weitere Lehrer an Grund- und Hauptschulen in strukturschwachen Regionen ein. „Davon hätten auch die Gesamtschulen profitieren müssen. Denn da sind überproportional viele Schüler aus ärmeren Familien“, sagt Schulpolitikerin Beer.
Die CDU nutzte einen Probelauf zum Zentralabitur, um weiter Front gegen die Gesamtschule zu machen. Vor zwei Wochen hatten Gymnasiasten und Gesamtschüler Probeklausuren fürs Zentralabitur geschrieben. „Die Gesamtschulen haben nicht so gut abgeschnitten, dass sie als Erfolgsmodell für NRW gelten könnten“, sagt der schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Klaus Kaiser. Während die Gymnasiasten im Durchschnitt mit ausreichend plus abschnitten, lagen die Gesamtschüler bei ausreichend. Die ehemalige Schulministerin Ute Schäfer bewertet die Ergebnisse anders: „Der Probelauf hat gezeigt, dass die Unterschiede zwischen Gymnasien und Gesamtschulen minimiert wurden.“ Dass Gesamtschulen noch immer schlechter abschneiden läge etwa daran, dass dort mehr Schüler aus Zuwandererfamilien unterrichtet werden. „Die Regierung will mit ihren Interpretationen verschleiern, dass sie den Gesamtschulen das Wasser abgräbt.“ MAN