HANSEATISCHE STADTGESCHICHTE : Das vom ehrbaren Bürger gemiedene Herz Hamburgs
„Hätte doch die Feuersbrunst diese elenden, ungesunden Baracken zerstört“, klagte vor 150 Jahren der Notar Heinrich Asher über die Verhältnisse im Gängeviertel der Hamburger Altstadt. In jedem der verwahrlosten Fachwerkäuser wohnten bis zu fünfundzwanzig kinderreiche Familien, zum Teil nur durch Bretterwände voneinander getrennt. Heute lassen sich im Zentrum Hamburgs kaum mehr Spuren dieser Zeit finden.
Der von Geerd Dahms im Osburg Verlag aktuell herausgebrachte Band „Das Hamburger Gängeviertel. Unterwelt im Herzen der Großstadt“ (288 Seiten, ca. 100 Abb., 24,90 Euro), dem wir unsere Bilder entnehmen, erzählt auf anschauliche Weise von der Entstehung eines der größten Slums Europas. Und von seinem Verschwinden. Eine Geschichte von Prostitution, Kriminalität und Spekulationsgeschäften. MATHIAS KÖNIGSCHULTE