Datenbank für Nano-Produkte veröffentlicht

BUND Verbraucher können sich nun über Gefahren von Waren des alltäglichen Bedarfs informieren

BERLIN taz | Nanoteilchen auf der Spur: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat gestern eine Datenbank veröffentlicht, in der über 200 Produkte mit Nanomaterialien aufgelistet sind. Mit der Datenbank will der Verband auf eine fehlende Kennzeichnungspflicht für Nanoprodukte aufmerksam machen sowie zur Verbraucheraufklärung beitragen. Denn obwohl die Risiken für Gesundheit und Umwelt durch Nanopartikel bisher nicht geklärt seien, kämen Nano-Partikel in Kosmetika, Lebensmittelverpackungen oder Textilien versteckt zum Einsatz. In der Datenbank befinden sich Artikel wie Zahnpasten, Wandfarben, Tierpflegemittel und Bettwäsche. Der Verband forderte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) auf, eine Melde- und Kennzeichnungspflicht für Nanoprodukte zu erlassen.

Jurek Vengels, BUND-Nano-Experte: „Während die Hersteller mit den angeblich tollen neuen Eigenschaften von Nanoartikeln werben und auf diese Weise viel Geld verdienen wollen, wird den Verbrauchern das Recht vorenthalten, sich für oder gegen Nanoprodukte zu entscheiden.“ Die Risiken würden unterschlagen. Mit der Nanoproduktdatenbank will der Verband mehr Transparenz schaffen.

Die Datenbank ist im Internet unter: http://bund.net/nanodatenbank zu finden.

Da Partikel in Nanogröße häufig andere Eigenschaften aufweisen als größere Teilchen desselben Materials, fordert der Verband, sie einer speziellen Risikobewertung zu unterziehen. Laut Bund können einige Nanomaterialien aufgrund ihrer Winzigkeit giftig wirken und sogar die Blut-Hirn-Schranke überwinden.