Hochschulen feuern auf Wissenschaftsplan

WISSENSCHAFT Hochschule und HFK: Entwurf zum Wissenschaftsplan nicht geeignet, Qualität zu sichern

Die HFK würde „ihrer Entwicklungschancen beraubt“

Von den beiden Hochschulen in Bremen kam am Mittwoch scharfe Kritik am Entwurf des Wissenschaftsplans 2020 von Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). In einer Erklärung nannte der Akademische Senat die skizzierten Pläne für die Hochschule „nicht geeignet, ihre Leistungsstärke zu erhalten und ihre Qualitätssicherung zu gewährleisten“. Die vorgesehene Festlegung der staatlich finanzierten Lehrpersonalstellen hätte den Abbau etwa jedes dritten Studienplatzes zur Folge.

Noch barscher die Töne aus dem Akademischen Senat der Hochschule für Künste (HFK), der eine gemeinsame Stellungnahme mit dem Rektorat und der Dekane beider Fachbereiche verabschiedete: „Es befremdet uns sehr“, heißt es darin, „dass sich kein einziges Mal ein Hinweis auf Leistungen, Zielsetzungen, Rolle und Bedeutung der Künste, Musik, Design und der HFK als Ganzes zu finden ist.“ Dies sei „nicht zu akzeptieren“. Mit den entworfenen Personalreduzierungen würde die HFK „ihrer potentiellen Entwicklungschancen beraubt“. Mit 59 Vollzeitstellen für künstlerisch-wissenschaftliches Personal würden die Basisansprüche an Qualität in der Lehre nicht mehr erfüllt. „Die Situation, in welche die HFK durch den Wissenschaftsplan 2020 versetzt wird, erübrigt jegliches Entwerfen von Zukunftsszenarien zur Fortsetzung der bisherigen Erfolgsgeschichte der HFK.“

Karin Luckey, Rektorin der Hochschule Bremen, forderte, die Grundfinanzierung ihrer Hochschule deutlich zu erhöhen. Zusätzliche Mittel wie aus dem Hochschulpakt seien zeitlich begrenzt und können nur vorübergehend die zusätzlich notwendigen Erstsemesterplätze finanziell abfedern. Der Wissenschaftsplan 2020 soll den finanziellen und strukturellen Rahmen der Hochschullandschaft Bremens für die nächsten fünf Jahre vorgeben. Für Kritik sorgten die vorgeschlagenen Schließungen einzelner Studiengänge, etwa Psychologie. Die Hochschulen können sich bis Ende Juni zu dem Entwurf äußern.  JPB