: Einzigartiges in NRW
Drei Jahre täglich, ein Jahr Düsseldorf: Die taz nrw ist eine feste Größe in der Presselandschaft in NRW, meint Redaktionsleiter Schurian. Und Sie, liebe Lesende, können helfen, dass sie das bleibt
„Es lohnt, täglich die ,TAZ` zu lesen [...] Die steht nicht im Verdacht, ein CDU-Organ zu sein. Die vergibt Tag für Tag den ,Laumann der Woche` und ähnliche Dinge.“ (Armin Laschet)
Schöner als Armin Laschet von der CDU lässt es sich kaum sagen. Und der einzige Integrationsmi- nister Deutschlands ist nicht der Einzige, der die taz nrw im Landtag erwähnt. Drei Jahre nach dem Start und nach einem Jahr Düsseldorf ist die taz zum gern zitierten Blatt im Hohen Haus geworden. Wie kommt das? Und was hat die taz davon?
Mit der Zusammenlegung der NRW-Redaktionen in Düsseldorf hat sich viel verändert. Die taz nrw erscheint seither aus einem Guss. Sie entsteht nicht mehr in Telefonabsprachen, sondern am Redaktionstisch – gemeinsam. Das hat dem Blatt, den täglichen vier Seiten gut getan.
Dem großen Bundesland werden wir immer besser gerecht. Filtern die wichtigsten Themen zwischen Bonn und Minden, zwischen Siegen und Gronau heraus. Und wenn uns auffällt, dass etwa Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sich in seiner „Lebenslügen“-Debatte selbst kopiert, dann finden das die LeserInnen gleich auf der ersten NRW-Seite. Genauso, wenn Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter meint, dass sich ihr Autotaschenbuch mit ihrem Amtstitel besser verkaufen lässt. Wenn die Landes-SPD die „Rote-Sockelkampagne“ erfindet, um die Steinkohlezechen zu retten. Oder wenn die Landes-Grünen merken, dass da ein Scientologe für sie kräftig Wahlkampf machte.
Dass die taz nrw immer besser aufgestellt ist, dafür hat auch der neue Standort Düsseldorf gesorgt – und die Blattreform im Winter. Gemeinsam mit der taz-Chefredaktion wurde an Layout und Struktur gearbeitet. Und das schlägt sich nieder. Etwa in dem „Thema des Tages“ oder den Notizen aus der Provinz. Der wohl größte Sprung aber war die tägliche Kulturseite für NRW hinten auf Seite vier. Wie die Landespolitik das Bundesland klammert, so tut das auch die Kultur im 18-Millionen-Ballungsraum, der dicht gewobenen Landschaft aus Museen, Theatern, Festivalbühnen und Kulturzentren. Und in kaum vier Jahren ist Essen und das Ruhrgebiet sogar Europas Kulturhauptstadt.
Was wir machen, ist NRW zum Lesen. Und auch damit ist die taz einzigartig. Keine andere überregionale Tageszeitung widmet sich dem größten Bundesland so intensiv, keiner anderen ist NRW so wichtig. Weil auch die Regionalzeitungen kaum bei ihrer Konkurrenz wildern, sich die mächtigen NRW-Verleger das Land aufgeteilt haben, ist die taz die einzige landesweite. Auch darum geht es: den Meinungskartellen eine konzernunabhängige, landesweite Berichterstattung entgegenzusetzen.
Aber was hat die taz davon?
Zu wenig. Klar, die Bedeutung im Land, die Reichweite, die Zahl der LeserInnen, all das nimmt zu. Und das ist bemerkenswert in Nordrhein-Westfalen, wo sich die Alternativszene und überregionale Zeitungen historisch immer etwas schwerer taten. Doch die Zahlen steigen zu langsam, um sich dauerhaft zu etablieren, weiter zitiert zu werden, um sich als linke, meinungsfreudige und kreative Zeitung in das Tagesgeschehen Nordrhein-Westfalens auch künftig einzumischen.
Zum Glück gibt es für dieses schwierige Problem ein ganz einfaches Allheilmittel: Die taz nrw muss weiter wachsen. Und alle LeserInnen, alle FreundInnen, alle taz-GenossInnen können dabei helfen. Sprechen Sie über die wichtige Arbeit der taz in NRW – mit der Redaktion in Düsseldorf, mit Freunden, potenziellen LeserInnen. Werben Sie für die taz nrw, die Zukunft eines einzigartigen Regionalteils in einer einzigartigen Zeitung.
Oder wollen Sie auch das etwa Minister Laschet überlassen? CHRISTOPH SCHURIAN,Redaktionsleiter der taz nrw
Fotohinweis: CHRISTOPH SCHURIAN (39) ist Redaktionsleiter der taz nrw. Er lebt in Bochum, arbeitet in Düsseldorf