: Betr.: kinotaz nord
A
Am Anfang war das Licht Österreich 2010, R: P.A. Straubinger
„P.A. Straubinger hat Menschen getroffen, die seit Jahren ohne Essen und Trinken überleben und sich nur von Licht ernähren, lässt aber auch Schulmediziner, Biologen und Physiker zu Wort kommen. Die ebenso spannende wie facettenreiche Reportage betrachtet das jahrtausendealte Phänomen der Lichtnahrung aus unterschiedlichen Blickwinkeln und liefert dabei verblüffende Einsichten und Erklärungen.“ (Cinema) HB, OL
Another Year Großbritannien 2010, R: Mike Leigh, D: Jim Broadbent Ruth Sheen
„Ein Jahr im Leben eines in die Jahre gekommenen, gut situierten britischen Paars aus der Mittelschicht, dessen gastfreundliches Haus Anlaufstätte für diverse weniger zufriedene Freunde ist, woraus sich teils komische, teils tragische Verflechtungen ergeben. Mike Leighs gemeinsam mit den Schauspielern mittels Improvisation ausgearbeitete Alltagsstudie befasst sich mit den Bedingungen von Zufriedenheit und Lebensglück bzw. dessen Scheitern und fasziniert durch ihren ungeschönten, gleichwohl nie entblößenden, sondern stets Anteil nehmenden Blick auf ihre lebensvollen Figuren.“ (filmdienst) BHV, BS, H, HB, HH, HL, KI, OL, OS
B
Black Swan USA 2010, R: Darren Aronofsky, D: Natalie Portman, Mila Kunis
„Psychohorrorfilm um eine perfektionistische Ballerina, die die Rolle des verführerischen schwarzen Schwans in Tschaikowskis Ballett „Schwanensee“ bekommt und an der Aufgabe zugrunde geht, ein “dunkles“ Ich zu ergründen, das sie eigentlich gar nicht besitzt. Handwerklich perfekt, aber ironiefrei und ohne jede Brechung zieht Regisseur Aronofsky seine gedanklich eher schlichte Geschichte aus der Welt der Psychosen bis zum blutigen Finale durch.“ (tip) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Burlesque USA 2010, R: Steven Antin, D: Cher, Christina Aguilera
„Christina Aguilera spielt ein einfaches Landmädchen, das in Hollywood zum Star aufsteigt. Als Kulisse dient ihr ein plüschiges Revuetheater, mit Cher in der Rolle der Chefin. Der Wert der arg schlichten Story liegt allenfalls in den opulenten Shownummern voller hübscher Retro-Kostüme und attraktiver Choreografien.“ (tip) H, HH, SN
C
Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte Großbritannien/USA 2010, R: Michael Apted, D:Ben Barnes, Skandar Keynes
„Während Teil 1 von der märchenhaften Landschaft Narnias mit seinen fantastischen Kreaturen und endlosen Weiten lebte und „Prinz Kaspian“ eher auf düsteres Schlachtengetümmel setzte, versucht Michael Apted in der Adaption von Lewis‘ fünftem Buch (“Morgenröte“ wurde als drittes Buch geschrieben, in der Erzählfolge aber an Platz fünf eingeordnet), beides zu verbinden. Mit durchwachsenem Erfolg. Zwar besticht „Die Reise auf der Morgenröte“ durch opulente Bilder und fulminante Actionsequenzen - doch die Geschichte dazwischen scheint nur als roter Faden zum nächsten Schlagabtausch zu dienen. Zwar sind die Animationen die bislang besten im Narnia-Kinouniversum, das uninspiriert heruntergespulte Effektegewitter aber torpediert das Märchenhafte der Story und erschwert Kindern das Eintauchen in die Zauberwelt.“ (Cinema) GÖ, H, HB, HH, HL, OL, SN
Cinemania Deutschland 2002, R: Stephen Kijak, Angela Christlieb
“Dokumentarfilm, der fünf New Yorker porträtiert, die sich mit Haut und Haar dem Kino verschrieben haben und ihren Tagesablauf minutiös planen, um möglichst viele Filmvorführungen wahrnehmen zu können. Er beschreibt ihre Gewohnheiten, Lieblingsfilme und Träume und stellt ihre Verschrobenheiten ebenso wie jene Sachzwänge vor, die eine solch fokussierte Existenz in Form von finanzieller Not, Räumungsklagen oder Schlaflosigkeit mit sich bringt. Eine Reflexion auch über das Leben in Scheinwelten, geprägt von unverhohlener Sympathie für die Charaktere.“ (filmdienst) HH
D
Death Trap - Blutrausch USA 1977, R: Tobe Hooper, D: Neville Brand, Mel Ferrer (Originalfassung ohne Untertitel
„Ein geisteskranker Mörder quält und tötet Gäste in seinem verfallenen Hotel. Horrorfilm mit übertrieben ausgespielten Grausamkeiten, in dem sich Regisseur Hooper jedoch um eine deutlichere Charakterisierung der Personen müht als in seinem berühmt-berüchtigten Klassiker „Blutgericht in Texas“.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Devil USA 2010, R: John Erick Dowdle, D: Joshua Peace, Chris Messina
„Fünf Menschen, eingeschlossen in einem stekkengebliebenen Fahrstuhl. Jeder von ihnen hütet ein dunkles Geheimnis - und einer von ihnen ist der Fürst der Dunkelheit höchstselbst.Glücklicherweise haben die Macher erkannt, dass sie mit ihrem Albtraumszenario dem Zuschauer genug abfordern, und nicht noch Blut eingesetzt. Hier schockieren keine abgerissenen Gliedmaßen, hier entsteht das Grauen allein in der Fantasie des Betrachters.“ (Cinema) BS, H, HB, KI, OS, SN
Dickste Freunde USA 2010, R: Ron Howard, D: Vince Vaughn, Kevin James
„Kurz vor Abschluß eines wichtigen Liefervertrags entdeckt Ronnie, dass die Gattin seines besten Freundes und Firmenpartners fremd geht. Um den Vertrag nicht zu gefährden, informiert Ronnie den Betrogenen nicht gleich und dreht von Gewissenbissen gequält beinahe durch in diesem geschwätzigen Beziehungsdrama mit banal dahindümpelnder Handlung ohne Esprit.“ (tip) BHV, BS, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Drei Deutschland 2010, R: Tom Tykwer, D: Sebastian Schipper, Sophie Rois, Devid Striesow
„Tykwer ist schon immer ein Mann der Versuchsanordnungen gewesen, in denen er auch erzählerisch durchdekliniert, wie dem Leben mit dem Kino beizukommen wäre. Im Falle von „Drei“ heißt das, dass er das alltägliche Glück zu zweit quasi filmisch auf die Probe stellt, als wollte er sehen, wie weit sich jene Illusion dehnen lässt, die das Erzählen zusammenhält. So gibt es schwarzweiße Traum- und farbige Tanzeinlagen, das Sterben der Mutter als Scherenschnitt und ihre Erscheinung als Engelsgestalt, es gibt Split Screen und Fotoromansequenzen, und man hat den Eindruck, die Erzählung suche noch nach einer Form, in der sie sich wohlfühlt. Diese Uneinheitlichkeit hat System, bei Tykwer allemal, weil das Kino bei ihm schon oft ein Labor war, in dem er dieses seltsame Ding namens Liebe untersuchte.“ (Frankfurter Allgemeine) H, HH
Die Drei von der Tankstelle Deutschland 1930, R: Wilhelm Thiele, D: Lilian Harvey, Willy Fritsch
„Der kommerziell erfolgreichste UFA-Film der frühen 30er Jahre, entstanden zur Zeit der schlimmsten Arbeitslosigkeit in Deutschland. Drei mittellos gewordene Freunde verkaufen ihr Auto und machen mit dem Erlös eine Tankstelle auf. Da sie sich in dasselbe Mädchen verlieben, ergeben sich Verwirrungen und Verwechslungen bis zum heiteren Ende. Der schwungvolle, sehr unterhaltsame Film erfand durch den virtuosen Umgang mit Erzählung, Tanz und integrierter Musik eine damals neue filmische Form. Er ließ die kleine Handlung mit Liedern besingen, die äußerst populär wurden und den Erfolg des Films mit begründeten u.a. „Ein Freund, ein guter Freund“, „Lieber, guter Herr Gerichtsvollzieher“, „Liebling, mein Herz läßt dich grüßen“.“ (Lexikon des internationalen Films ) HH
Dschungelkind Deutschland 2011, R: Roland Suso Richter, D:Nadja Uhl, Thomas Kretschmann
„Aufgrund der Forschungen ihres Vaters zieht die achtjährige Sabine mit ihrer Familie in den Dschungel von West-Papua, zu einem Stamm, der heute noch fern jeglicher Zivilisation nach alten Riten lebt. Nur langsam gelingt es der Familie, Kontakt zu dem kriegerischen Volk zu knüpfen und ein Verständnis für die Lebensweise der „Anderen“ zu entwickeln. Nach anfänglichem Zögern findet Sabine neue Freunde und muss sich, Jahre später, entscheiden, wo ihre Heimat ist: Im Dschungel oder doch im zivilisierten Deutschland, welches ihr so fremd ist? Die filmische Adaption der gleichnamigen Biographie von Sabine Kuegler überzeugt durch die Wahl von exotischen Schauplätzen, einem exzellenten Drehbuch und überzeugenden Darstellern.“ (fbw) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
E
Ein Mann von Welt Norwegen 2010, R: Hans Petter Moland, D: Stellan Skarsgard, Bjørn Floberg
„Er saß zwölf Jahre im Knast, weil er den Geliebten seiner Frau umgebracht hat. Jetzt öffnen sich für den wortkargen Streuner Ulrik die Gefängnistore, und er muss sich im Leben wieder zurechtfinden. Ob es da so eine gute Idee ist, gleich als erstes seinen alten Gangsterboss aufzusuchen? Der vermittelt Ulrik eine Bleibe bei seiner hässlichen, sexhungrigen Schwester und drängt ihn zur Rache an dem Mann, dem er seine Haftstrafe zu verdanken hatte. Die Ganovengroteske „Ein Mann von Welt“ atmet den spröden Geist der Filme der finnischen Kaurismäki-Brüder, ist angenehm versaut und mit den skurrilsten Galgenvögeln besetzt.“ (Cinema) BHV, H
Das Ende ist mein Anfang Deutschland 2009, R: Jo Baier, D: Bruno Ganz, Elio Germano
„Tiziano Terzani liegt im Sterben. In langen Gesprächen mit seinem Sohn nimmt der Südostasien-Korrespondent Abschied vom Leben. Nach dem Tod seines Vaters hat Folco Terzani diese letzte Begegnung zu einem bewegenden Bestseller verarbeitet. Dass Jo Baiers Verfilmung auf Rückblenden verzichtet und sich ganz auf das Charisma von Hauptdarsteller Bruno Ganz verlässt, ist ebenso gewagt wie konsequent - hätte der eitle Terzani tatsächlich etwas zu sagen. Doch so flüchtet sich der Film immer wieder in idyllische Naturaufnahmen und sentimentale Stimmungen.“ (Cinema) H
Enter the Void Frankreich 2010, R: Gaspar Noé, D: Nathaniel Brown, Paz de la Huerta
“Ein Junkie, der mit seiner Schwester zusammenlebt, stirbt nach einem Schusswechsel auf der Toilette eines Clubs. Seine Seele verlässt den Körper und schweift in Erinnerungen zu den Menschen, die er kannte. Mit den Mitteln des Experimentalfilms, einer subjektiven Kamera, optischen Verfremdungen, einer die Chronologie aufbrechenden Erzählstruktur und surrealen Einschlägen umgesetzte Reise in physische und psychische Grenzbereiche. Obwohl die Filmsprache und ihre Provokationen alle Konventionen herausfordern, entpuppt sich der narrative Kern des Films als vergleichsweise banal.“ (Lexikon des internationalen Films ) HH
F
Fasten auf Italienisch Frankreich 2010, R: Olivier Baroux, D: Kad Merad, Valérie Benguigui
„Dino Fabrizzi hat alles, was man sich wünschen kann: einen super Job, einen schnellen Flitzer und eine tolle Frau. Ein Problem gibt es dennoch für den in Nizza lebenden Italiener: Er ist gar keiner. Dino heißt eigentlich Mourad Ben Saoud. Das weiß aber weder sein Chef noch seine Freundin. Seine arabische Familie glaubt wiederum, dass er in Italien an seiner Karriere feilt. Mourads Lüge droht aufzufliegen, als sein Vater von ihm verlangt, den Ramadan zu begehen. Doch mehrmals täglich das Fasten und die Gebete vor seinen ahnungslosen Mitmenschen zu verbergen, gestaltet sich schwieriger als gedacht. Auf ebenso eindringliche wie amüsante Weise zeigt „Fasten auf Italienisch“, wie weit Menschen gehen, um akzeptiert zu werden.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
Four Rooms USA 1995, R: Quentin Tarantino, Robert Rodriguez, Alexander Rockwell, Allison Anders, D: Tim Roth, Jennifer Beals, Antonio Banderas
“Ort und Zeit sowie eine durchgehende Figur halten die vier Geschichten zusammen: Silvesternacht in einem Hotel in Los Angeles, das seine besten Tage schon hinter sich hat. Geradezu unerträglich wird der Film durch das Spiel von Tim Roth als Page, der wie eine Mischung aus Jim Carrey und Daffy Duck agiert. Den vier Filmemachern mag eine übertrehte Komödie vorgeschwebt haben, aber dafür hätte es bedeutend originellerer Geschichten bedurft.“ (tip) HH
Freundschaft plus USA 2011, R: Ivan Reitman, D: Natalie Portman, Ashton Kutcher
„Ein unschlüssiges Liebespaar, eine chaotische Verwandtschaft, treue Freunde und eine Hochzeit sind die üblichen Zutaten für romantische Komödien. Diese Elemente werden auch in «No Strings Attached» von Komödien-Veteran Ivan Reitman («Ghostbusters», «Kindergarten Cop») verwendet. Darin einigen sich Natalie Portman und Ashton Kutcher auf eine Sex-Beziehung ohne emotionale Bindung, scheitern aber an der Herausforderung. Auch die beiden charmanten Hauptdarsteller tragen dazu bei, dass die substanzlose Komödie leicht bekömmlich ist. Nathalie Portman überzeugt zwar als Komödiantin nicht ganz so sehr wie in ihren dramatischen Rollen, beispielsweise zuletzt in «Black Swan», doch alleine schon der Grössenunterschied zu Ashton Kutcher sorgt für Humor.“ (filmsprung) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
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Goethe! Deutschland 2010, R: Philipp Stölzl, D: Alexander Fehling, Moritz Bleibtreu
„Er ist nationales Kulturgut, trotzdem befassen sich Jugendliche heute nur ungern mit Goethe, wenn sie im Deutschunterricht mit dem „Werther“ oder dem „Faust“ traktiert werden. Vielleicht hilft dieser erfrischende Film, den „Dichter und Denker Nummer eins“ neu für sich zu entdecken. Ohne sich zwanghaft an die historischen Details zu klammern, zeigen Stölzl und sein Hauptdarsteller Alexander Fehling Goethe als „jungen Wilden“ des 18. Jahrhunderts und erzählen mitreißend die Geschichte seiner (unerfüllten) ersten Liebe. An Tiefgang und einer Einordnung Goethes in seine Zeitgeschichte lässt es dieses Porträt leider etwas fehlen.“ (Rheinischer Merkur) H, SN
Good Food, Bad Food Frankreich 2010, R: Coline Serreau
„Die außergewöhnliche Doku von „Drei Männer und ein Baby“-Regisseurin Coline Serreau beleuchtet die dramatischen Folgen der industrialisierten Landwirtschaft für die Bodenqualität und die Nahrungsmittelproduktion. Erschütternd und aufwühlend wie Erwin Wagenhofers Ökoreport „We Feed the World - Essen global“.“ (Cinema) HH
The Green Hornet USA 2010, R: Michel Gondry, D: Seth Rogen, Cameron Diaz
„„The Green Hornet“ geht auf eine Hörspielserie aus den dreißiger Jahren zurück und erzählt von dem nichtsnutzigen Sohn eines Zeitungsmoguls, der sich zum Kämpfer gegen das Verbrechen aufschwingt. Regisseur Michel Gondry und Hauptdarsteller Seth Rogen machen aus dem Stoff eine entspannte Superheldenfilmparodie. Leider geht es dem Film wie seinem etwas zu entspannten Helden: Es fehlen ihm der rechte Antrieb und die nötige Zielstrebigkeit, um in Schwung zu kommen. Christoph Waltz, der in seinem ersten Film nach dem Oscar-Gewinn für „Inglourious Basterds“ mit Selbstironie einen fiesen Gangsterboss spielt, läuft als Bösewicht über weite Strekken neben der Handlung her.“ (Der Spiegel) GÖ, H, HB, HH, KI, LG, OL, OS
Gullivers Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu USA 2010, R: Rob Letterman, D: Jack Black, Emily Blunt
„In diesem turbulenten Hollywood-Reboot des satirischen Märchenklassikers wächst Comedy-Kugelblitz Jack Black (“School of Rock“) nur optisch über sich hinaus. Liliputs beginnen, das von Hollywood-Filmen und Popmusikweisheiten geprägte Verhalten des Riesen zu imitieren und ihre Innenstadt in eine einzige Leuchtreklamefläche voller Gulliver-Konterfeis zu verwandeln. Ein ironischer Kommentar auf amerikanischen Kulturimperialismus, der leider in zahllosen Standardsituationen kindgerechten Klamauks untergeht. So entpuppt sich die neueste Verfilmung von „Gullivers Reisen“ als unausgegorenes Starvehikel für Jack Black, der seine Paraderolle des exaltiert nerdigen Fatsos mit Herz jedoch mehr routiniert als inspiriert abspult.“ (Cinema) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil I USA 2010, R: David Yates, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson
„Durch die zeitbedingte Möglichkeit, alles ein bisschen ausführlicher zu erzählen, wird „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1“ zum etwas zähen Start ins grosse Finale. Wenn man bedenkt, was noch alles passieren sollte, dürfte die Fortsetzung ein Actionknaller erster Güte werden. Hier werden die Weichen gestellt und vor allem im Mittelteil die Langsamkeit zelebriert. Ist gut, aber hätte Potenzial für etwas viel Grösseres gehabt.“ (outnow.ch) H, HB, OL
Hereafter - Das Leben danach USA 2010, R: Clint Eastwood, D: Matt Damon, Cécile de France
„„Hereafter - Das Leben danach“ handelt von Menschen an der Schwelle zum Tod: Eine französische Reporterin überlebt nur knapp den Tsunami in Asien, ein amerikanischer Fabrikarbeiter kann mit Verstorbenen Kontakt aufnehmen, und Zwillingsbrüder in London werden durch einen Unfall auseinandergerissen. Diese Figuren lässt Regisseur Clint Eastwood Blicke ins Jenseits werfen. Schon länger beschäftigt sich der Star mit diesem Reich zwischen Leben und Tod, in „Million Dollar Baby“ etwa erzählte er von einer Boxerin, die querschnittsgelähmt künstlich am Leben gehalten wird. „Hereafter“ ist die Reflexion eines weisen alten Mannes über die letzte Grenze, die auf einmal durchlässig wird, ein so lakonischer wie berührender Film.“ (Der Spiegel) BS, H, HB, HH, HL, LG, OL, OS
Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan Deutschland 2011, R: Harald Sicheritz, D: Alina Freund, Sami Herzog
„In ihrem zweiten Kinoabenteuer werden Lillis Zauberkräfte im fernöstlichen Mandolan benötigt. Vor fröhlich-bunter Kulisse ist unter der Regie des Österreichers Harald Sicheritz ein rasanter Kinderfilm entstanden. Doch dass die Story an allen Ecken hinkt, dürfte selbst den unaufmerksamsten Knirpsen nicht entgehen. So bleibt z. B. unklar, warum während Lillis Reise keine Zeit vergeht oder im Orient alle Hochdeutsch reden. Dafür begeistert Alina Freund mit ihrer unbeschwerten Art in der Rolle der frechen Hexe. Auch der drollige Drache Hektor sorgt für einige Lacher - ohne den nervtötenden Dialekt von Michael Mittermeier wäre er jedoch noch witziger.“ (Cinema) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
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I Killed My Mother Kanada 2009, R: Xavier Dolan-Tadros, D: Anne Dorval, Francois Arnaud
„In seiner Fantasie ist sie längst tot. Doch in Wahrheit muss er sich jeden Tag mit ihr herumschlagen. „Ich habe 100 Leute lieber als sie“, behauptet Hubert, der niemanden so sehr verachtet wie seine Mutter. „I Killed My Mother“ bilanziert die Geschichte einer enttäuschten Liebe, so direkt und unerbittlich, dass Eltern pubertierender Kinder den Film kaum ertragen werden. Xavier Dolan war erst 17 Jahre alt, als er das Drehbuch schrieb, das er zwei Jahre später mit sich selbst in der Hauptrolle verfilmt hat. Dennoch ist sein Film keine einseitige Anklage gegen die bornierte Welt der Erwachsenen. Dolan ist es trotz der jugendlichen Perspektive gelungen, beide Seiten dieses zerrütteten Verhältnisses zu zeigen und die Gefühle aller Beteiligten gleichermaßen zu respektieren.“ (Cinema) H, HH
Immer Drama um Tamara Großbritannien 2010, R: Stephen Frears, D: Gemma Arterton, Roger Allam
„„Immer Drama um Tamara“ wirkt so, als habe man die Zeitschrift „LandLust“ verfilmt, mit der Betonung auf „Lust“, und dabei einigen bösen britischen Humor beigemischt. Regisseur Stephen Frears (“Gefährliche Liebschaften“) erzählt in seiner bukolisch-erotischen Komödie, wie in der englischen Grafschaft Dorset treulose Schriftsteller, pubertierende Teenager und eifersüchtige Popstars plötzlich nicht mehr wissen, wohin mit ihren Begierden. Gemma Arterton spielt eine schöne junge Frau, die aus London in ihr Heimatdorf zurückkehrt und dort große sexuelle Verwirrung stiftet. Frears verlegt das urbane Genre des Liebesreigens in die Provinz und inszeniert eine Salonkomödie unter freiem Himmel, die sich an allem erfreut, was schmutzig ist.“ (Der Spiegel) FL
In ihren Augen Argentinien 2009, R: Juan José Campanella, D: Ricardo Darín, Soledad Villamil
Auf den ersten Blick scheint „In ihren Augen“ ein Polizeithriller zu sein, in dem gezeigt wird, wie Polizei und Staatsanwaltschaft im Argentinien von 1974 einen Fall von brutaler Vergewaltigung und Mord untersuchen und schließlich aufklären. Aber der Film zwingt das Publikum von Anfang an dazu, genauer hinzusehen. Dabei wirkt er nie überladen oder konstruiert, denn Campanella entpuppt sich auch als ein Meistererzähler, dem es gelingt, dass das Publikum immer gespannt bleibt, was als nächstes passiert. Dabei kann es laufend neue Leidenschaften und Geheimnisse entdecken, durch die es ein tieferes Verständnis der Charaktere bekommt. Solch ein ambitionierter, origineller und humaner Film gelingt einem Regisseur selten. (hip) H, HH
Inseltöchter Deutschland 2011, R: Annette Ortlieb
„Zwischen 1905 und 1930 leben drei Mädchen auf der Insel Sylt: ein Dokumentarfilm über Haarschleifen wie Propeller und Spaziergänge im Walfischmaul, über den Mut und die Abenteuer dreier Kindheiten, die vom Leben mit dem Meer und dem Tod geprägt sind.“ (filmbüro Bremen) HB
J
Jackie Brown USA 1998, R: Quentin Tarantino, D: Pam Gier, Samuel L. Jackson, Robert DeNiro
“Was machen Kult-Filmer nach ihrem Mega-Hit? Sie backen bewußt erstmal kleinere Brötchen. Auch Trendmeister entgeht der Versuchung, „Pulp Fiction“ krampfhaft zu überbieten. Statt dessen kocht er „Jackie Brown“ auf Sparflamme. Ein kleiner Krimi von Elmore Leonard (“Schnappt Shortie“), in dem eine pfiffige schwarze Stewardeß fürs FBI einen Waffenhändler überführen soll. Die spielfreudigen Akteure und der schmalzige 70er-Jahre-Soundtrack machen Quentins Krimi-Tango zum unterhaltsamen Kinovergnügen - ganz ohne Kult-Getue.“ (Bremer) HH
K
Kent Nagano – Montreal Symphony Kanada/Deutschland 2010, R: Bettina Ehrhardt
„Dokumentarfilm über den Dirigenten Kent Nagano, das von ihm geleitete Orchestre symphonique de Montréal sowie deren Versuch, auf unkonventionellen Wegen neue Zuhörerschaften für ihre Musik zu gewinnen, etwa durch Konzerte in Schulen oder Sportarenen. Da primär die Star-Persona des Dirigenten im Vordergrund steht, wirkt der Film mehr wie ein PR-Projekt, nicht wie eine Auseinandersetzung mit dem Versuch des Orchesters, einen kreativen Ausweg aus dem Dilemma des Publikumsrückgangs zu erarbeiten.“ (filmdienst) H, LG
Kick Off Kirkuk Irak 2009, R: Shawkat Amin Korki
„Das zerstörte Fußballstadion in der nordirakischen Stadt Kirkuk ist zum Zufluchtsort für zahlreiche Flüchtlinge geworden. Während die Menschen damit rechnen müssen, aus der staubigen Ruine vertrieben zu werden, versuchen sie, ein Fußballturnier auf die Beine zu stellen. Der kurdische Regisseur Shawkat Amin Korki hat seinen kunstvoll gestalteten Spielfilm an Originalschauplätzen mit Laien realisiert.“ (Cinema) HH
Die Kinder von Paris Frankreich 2010, R: Roseyln Bosch, D: Jean Reno, Mélanie Laurent
„„Die Kinder von Paris“ erzählt eine beschämende und lange verdrängte Episode der jüngeren französischen Geschichte zum ersten Mal im Kino: die große Razzia, in deren Verlauf am 16. Juli 1942 über 13 000 staatenlose und ausländische Juden in der Hauptstadt und ihren Vororten von französischen Polizeikräften verhaftet wurden. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Rose Bosch, selbst keine Jüdin, hält sich sorgfältig an die historischen Fakten; ihre Filmfiguren haben alle historische Vorbilder. In eindringlichen Bildern dokumentiert Bosch die Brutalität der Ordnungskräfte, aber auch und vor allem nachgewiesene kleine Heldentaten an Zivilcourage. Aber sie sind vergebens: Alle 4051 an jenem Julitag verschleppten Kinder kamen ums Leben.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, OS
Der kleine Nick Frankreich 2009, R: Laurent Tirard, D: Maxime Godart, Valerie Lemercier
“Der kleine Nick“ ist kein Porträt von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, sondern die Geschichte des - weit populäreren - Helden aus den Bestsellern von René Goscinny und Jean-Jacques Sempé. Rund fünfzig Jahre nach der Erstveröffentlichung verwandelt der Regisseur Laurent Tirard das Kinderbuchidol in einen Kinostar. Tirard, vertraut im Umgang mit französischen Nationalheiligtümern (“Molière“), bewahrt den fröhlich-nostalgischen Charme der Vorlage, indem er die Freuden und Dramen der Kindheit konsequent aus der Sicht des Jungen zeigt, komische Missverständnisse eingeschlossen. Nicks größte Sorge: Seine Mutter könnte schwanger sein und ein kleiner Bruder ihm zu Hause den Rang ablaufen.“ (Der Spiegel) BS, H, HH, KI
Kokowääh Deutschland 2011, R: Til Schweiger, d: Til Schweiger, Emma Tiger Schweiger
„In seiner neuen Komödie nach „Zweiohrküken“ muss sich Til Schweiger als überforderter Hallodri über Nacht mit den Freuden des Vaterseins herumschlagen. Und das ausgerechnet mit seiner eigenen achtjährigen Tochter Emma Tiger. Anders als in seinen Kinohits „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“ lässt es der 47-Jährige in der Tradition seiner Tragikomödie „Barfuss“ deutlich erwachsener angehen. Zoten oder Schenkelklopfer wie zuletzt in „Zweiohrküken“ sucht man hier vergebens - auch wenn eingestreute Gags, wie eine Maulsperre in Tristans Praxis, das Zwerchfell gehörig reizen. Ansonsten konzentriert sich Produzent, Co-Autor und Regisseur Schweiger aber auf sensible Art und Weise auf die Beziehung zweier Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs.“ (Cinema) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Konferenz der Tiere Deutschland 2010, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe
„Neue Filmadaption von Kästners klassischem Kinderbuch, in der die Tiere sich zum Kampf gegen die Vernichtung ihrer Lebensräume zusammentun und bis zur UN nach New York ziehen. Putziger und kindgerechter Öko-Agitprop in moderner 3D-Animation.“ (tip) FL, HB, KI
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Das Labyrinth der Wörter Frankreich 2010, R: Jean Becker, D: Gérard Depardieu, Gisèle Casadesus
„Gérard Depardieu spielt einen gutmütigen Schrat im Blaumann, den alle so lange für einen Trottel halten, bis eine kluge alte Dame ihm das Lesen sowie die Literatur nahebringt - und er eine patente junge Busfahrerin als Liebhaberin gewinnt. Der 1938 geborene Regisseur Jean Becker (“Ein mörderischer Sommer“) macht hier aus einer schlichten Romanvorlage ein Fest der französischen Lebensart, bei dem die Weintrinker am Bistrotisch derb und besonders herzensgut sind, das Liebesleben der Schankwirtin gern vom halben Dorf miterlitten wird und die Natur stets eine Augenweide ist. Eine charmante und nur manchmal überkandidelte Kleine-Leute-Komödie.“ (Der Spiegel) BS, H, HB, HH, KI, LG, OL
La Danse - Das Ballett der Pariser Oper Frankreich/USA 2009, R: Frederick Wiseman
„Frederick Wiseman bleibt sich treu: Wie die meisten seiner Filme ist auch „La Danse - Le Ballet de l‘Opéra de Paris“ eine Dokumentation über eine Institution. Kommentarlos sieht er zweieinhalb Stunden lang den Tänzern und Choreografen bei ihrer Arbeit zu, dazwischen gibt es kurze Einblicke in die Kantine, in Werkstätten, in Businessmeetings. Dabei arbeitet er heraus, wie diese Institution funktioniert und wie die Protagonisten in ihren Handlungen davon geprägt werden.“ (tip) BS, HB, HH, KI, OL
La Yuma Nicaragua 2009, R: Florence Jaugey, D: Alma Blanco, Gabriel Benavides
„Florence Jaguays „La Yuma“ über eine junge Frau, die Boxerin werden will istder erste Spielfilm, den nicaraguanische Filmschaffende seit der Abwahl der sandinistischen Revolutionsregierung 1989 gedreht haben - nachdem die Produktion 20 Jahre lang brach lag. In einem Elendsviertel von Managua schlägt sich die junge Boxerin weniger im Ring herum als mit alltäglichen Problemen.“ (taz) H
Das letzte Kino der Welt Argentinien 1998, R: Alejandro Agresti, D: Angelina Molina, Jean Rochefort / Originalfassung mit Untertiteln
“‘Das letzte Kino der Welt‘ liegt, wen wundert‘s, in den siebziger Jahren im fernsten Zipfel Patagoniens: Wenn die Filmkopien dort ankommen, sind sie schon arg abgenudelt, finden jedoch ein begeistertes Publikum, weil man noch kein Fernsehen kennt, vielmehr an einem dorfeigenen Film bastelt. Und weil ein gut gelauntes Geschick sowohl die schöne Spanierin Angela Molina als auch den französischen Altstar Jean Rochefort in die feuerländische Pampa verschlägt, kommt dabei eine bizarre Film-im-Film-Verrücktheit heraus. Der argentinische Regisseur Alejandro Agresti hat mit dergleichen surrealen Stücken internationalen Erfolg gehabt; in deutschen Kinos ist sein ,letztes‘ das erste.“ (Der Spiegel) HH
Das Lied in mir Deutschland 2010, R: Florian Micoud Cossen, D: Jessica Schwarz, Michael Gwisdek
„Maria lebte viele Jahre bei ihren Eltern in Deutschland und hat dort ein soweit normales Leben geführt. Jedenfalls bis zu dem Tag, als sie beschliesst, nach Chile zu fliegen. Als sie nämlich in Buenos Aires einen kurzen Zwischenstopp einlegen muss und im Wartesaal auf ihren Anschlusszug wartet, hört sie ein spanisches Kinderlied. Selbst wenn sie - soweit sie sich erinnern kann - noch nie in Buenos Aires war und auch kein Spanisch kann, kommt ihr das Lied bekannt vor, zu bekannt, und sie bricht überwältigt vom Verdacht, der in ihr hochkommt, weinend im Wartesaal zusammen. Das Lied in Mir ist ein eindrücklicher Debutfilm geworden, der sehr feinfühlig und detailverliebt inszeniert ist und als Gesamtwerk auch gut funktioniert. Dies, die dramatische Geschichte sowie eine geniale Hauptdarstellerin machen den Film sehenswert.“ (outnow) BS, GÖ, H, HB, HH, KI, LG
Love and other Drugs – Nebenwirkung inklusive USA 2010, R: Edward Zwick, D: Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway
„Ein aalglatter Vertreter der Pharmaindustrie und eine junge Frau, die an Parkinson im Frühstadium leidet, beginnen eine Affäre. Trotz der festen Absicht, die Liaison im Unverbindlichen zu belassen, erwächst daraus bald mehr. Zwischen einer Satire auf die Pharmaindustrie, flotter Erotik-Farce, spätpubertärer Klamotte und sentimentalem Melodram schwankender Film, dessen unstimmige Handlungsfäden nur mühsam zusammengehalten werden und mitunter so wenig zusammenpassen wie die Protagonisten, deren Liaison unglaubwürdig wirkt.“ (filmdienst) H, HB
M
Mein Vater der Wald Deutschland/Polen 2011, R: Agnieszka Jurek
„In 40 Jahren Arbeit in der polnischen Forstwirtschaft legte Jerzy Jurek 96.000 Km zurück. Einsamkeit, Einöde und Stille begleiteten seinen Beruf. Jerzy Jurek kehrt an jene Orte zurück, die ihn prägten. Dort spricht er mit seiner Tochter, der Regisseurin Agnieszka Jurek, über sein Leben. Er erinnert sich an die dunkle Zeit in der Fabrik und erklärt den Nutzen der Waldwege, die er anlegte. Die Regisseurin ergänzt das Portrait über ihren Vater mit seiner Briefmarkensammlung, die er von Kind an sammelte. Sie entfalten ihre Art von Eigenleben und Zeitgeschichte.“ (Kommunales Kino Hannover) H
My Soul to Take USA 2010, R: Wes Craven, D: Max Thieriot, Paulina Olazynski
„Die viel zu überladene Struktur will die Handlung unberechenbar machen, wird dadurch aber so unübersichtlich, dass man schon nach dem Intro die Lust verliert, mitzufiebern. Das tatsächliche Design des Killers ist dann eins der einfallslosesten der letzten Jahre, seine Opfer durchweg langweilig, die Morde inspirationslos. Der schwache 3D Effekt tut sein Übriges. Wes Cravens Slasher ist ein kompetent inszenierter, aber überfrachteter Horrortitel mit langweiligem Killer und schwachem 3D. Eine enttäuschende Rückkehr nach dem guten „Red Eye“, qualitativ lässt er sich am ehesten mit Cravens Werwolfflop „Verflucht“ messen.“ (bereitsgesehen.de) KI
N
Nostalgia de la luz Frankreich 2010, R: Patricio Guzman “Poetischer Dokumentarfilm, der Astronomie, Archäologie und Zeitgeschichte miteinander verknüpft: in der chilenischen Atakama-Wüste begegnen sich Wissenschaftler und Menschen, die nach den Überresten ihrer Angehörigen forschen, die unter der Militärdiktatur ermordet und hier verscharrt wurden.“ (tip) HL
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Offside Iran 2006, R: Jafar Panahi, D: Safar Samandar, Shayesleh Irani
“Halbdokumentarisch am Rand eines Länderspiels der iranischen Nationalmannschaft in Teheran gedreht, erzählt „Offside“ mit bitterem Humor von einer kleinen Gruppe von Frauen, die bei ihren Versuchen, sich unerkannt unter die Männer zu mischen und so ins Stadion zu gelangen, erwischt wird. Die weiblichen Fans werden hinter einer Absperrung festgehalten, bewacht von jungen Soldaten, die selbst lieber dem Spiel zusehen würden. Die besonderen Abseitsregeln werden zu einer Metapher für die politische Situation im Iran, in dem eine vielfältige Zivilgesellschaft von den islamistischen Machthabern ins Abseits gestellt wurde.“ (tip) HH
127 Hours USA/Großbritannien 2010, R: Danny Boyle, D: James Franco, Amber Tamblyn
„James Franco spielt einen leicht autistischen Freestyle-Bergsteiger, der ohne Aussicht auf Rettung in einer Felsspalte eingeklemmt ist. Boyles Inszenierung komprimiert die 127 Stunden dauernde hoffnungslose Situation auf 93 intensive Minuten, die von zahlreichen filmischen Einfällen, Einschüben, Rückblicken und der beeindrukkenden Darstellung von James Franco geprägt sind.“ (Cinema) BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS
Otto‘s Eleven Deutschland 2010, R: Sven Unterwaldt Jr., D: Max Giermann, Otto Waalkes
„Intellektuelle mosern gern über den Stillstandskomiker Otto Waalkes, der seit Ottifantengedenken stets nur die gleichen Witze erzählen könne. In „Otto‘s Eleven“ werden sie widerlegt: Im Kampf gegen einen von Sky du Mont genialisch hölzern gespielten Oberschurken formt der Held Otto eine Helfertruppe von ganz neuer Durchschlagskraft. Die Trottelbande soll ihm ein wertvolles Gemälde wiederbeschaffen. Der gemächliche Witz dieser „Ocean‘s Eleven“-Parodie ist grundsympathisch, Darsteller wie Jasmin Schwiers und Mirco Nontschew lächeln nett und halten die Story nicht durch übertriebene Schauspielerei auf. Der Regisseur Sven Unterwaldt hat es geschafft, dem legendär erfolgreichen Kinoscherzbold Otto (“7 Zwerge“) ein paar verstörende Grimassen abzuluchsen: Das ist neu, der ewig infantile Humortitan witzelt nun über sein Alter.“ (Der Spiegel) HH
P
Der Partyschreck (The Party) USA 1968, R: Blake Edwards, D: Peter Sellers, Claudine Longet
“Ein sanftmütiger, aber tollpatschiger indischer Filmstatist, der Katastrophen magisch anzieht, gerät durch Zufall in die Party eines Hollywood-Produzenten und verwandelt dessen Villa unbeabsichtigt in ein Tollhaus. Ein turbulenter Filmspaß mit listig ausgetüftelten und raffiniert aufgebauten und variierten Gags, frechen Seitenhieben auf das Filmgeschäft und skurrilen Nebenfiguren. Der unterhaltsame Film bedient sich bewußt großer Vorbilder wie Laurel und Hardy, Harold Lloyd in ,Filmverrückt‘ und Jacques Tati in ,Mein Onkel‘. Hervorragend der Hauptdarsteller Peter Sellers.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Picco Deutschland 2010, R: Philip Koch, D: Frederick Lau, Willi Gerk
„In einem Jugendgefängnis ist der Neuankömmling immer der Schwächling, der Kleine. Darum nennen ihn auch alle „Picco“. Diese Wahrheit muss auch Kevin akzeptieren, der sich innerhalb der unbarmherzigen und knallharten Strukturen des Gefängnisalltags wiederfindet. Es herrschen Aggression und Frustration, und Kevin findet schnell heraus, dass es besser ist, keinerlei Schwäche zu zeigen, denn einmal Opfer, immer Opfer… Der Filmhochschulabsolvent Philip Koch hat mit seinem Debutfilm etwas geschafft, was sehr selten gelingt: Ein Film, der dem Zuschauer geradezu körperlich nahegeht, der aber immer die Distanz wahrt zum Geschehen und nie der Gefahr erliegt, die Lust an der Gewalt visuell auszuschlachten. Der Zuschauer sieht so gut wie keine Brutalität im Bild, doch sind die Grundlagen für ein verstörendes Kopfkino die ganze Filmlänge über gegeben. „Picco“ tut weh, ist unbarmherzig und grausam. Ein schlicht großartiger Film!“ (FBW) HB, HH, KI
Poll Deutschland 2010, R: Chris Kraus, D: Paula Beer, Edgar Selge
„„Poll“ ist im neuen Film des melodramatisch begabten deutschen Regisseurs Chris Kraus (“Vier Minuten“) der Name eines Gutshauses am estländischen Ostseestrand. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs schießen hier russische Soldaten auf Anarchisten, während ein leicht diabolischer deutscher Gutsherr (Edgar Selge) seine junge zweite Gattin (Jeanette Hain) mit seinen Obsessionen ebenso drangsaliert wie eine süße Tochter aus erster Ehe (Paula Beer), die gerade aus Berlin zu ihm gezogen ist. Das Mädchen gerät bald in eine Grusel- und Herz-Schmerz-Geschichte, die der Regisseur aus autobiografischen Berichten der 1988 gestorbenen Dichterin Oda Schaefer destilliert hat: ein Film mit Mut zum Action-Bombast, der ihm aber hinreißende Momente wie aus dem klassischen amerikanischen Western beschert.“ (Der Spiegel) BS, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS
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Rapunzel: Neu verföhnt USA 2010, R: Nathan Greno & Byron Howard
„Anders als der Trailer vermuten lässt, ist „Rapunzel - Neu verföhnt“ kein freches Trickabenteuer à la „Küss den Frosch“ oder ein Anarchospaß wie „Shrek“ geworden. Stattdessen setzen die Regisseure Nathan Greno und Byron Howard (“Bolt - Ein Hund für alle Fälle“) auf klassische Disney-Motive wie einen drolligen Sidekick - in diesem Fall das Chamäleon Pascal - und eine liebevoll erzählte, aber überraschend unoriginelle Lovestory. Dafür peppen sie ihr märchenhaft schön animiertes 3D-Märchen mit rasanten, kindgerechten Actionsequenzen auf, in denen Rapunzels Mähne das Wort „haarig“ ganz neu definiert.“ (Cinema) BHV, BS, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Der rosarote Panther USA 1963, R: Blake Edwards, D: Peter Sellers, Claudia Cardinale
„In den 60er-Jahren stand die elegante Kriminalkomödie in Hochblüte. Romantik, Komik und exquisite europäische Schauplätze lautete die Formel, die auch in „Der rosarote Panther“ ihre Anwendung fand: In Cortina D‘Ampezzo betört Sir Charles (David Niven) alias „Das Phantom“ die jungfräuliche Prinzessin Dala (Claudia Cardinale) und möchte sie nur allzu gern eines berühmten Diamanten und noch so einigem mehr berauben. Dem Meisterdieb auf der Spur ist jedoch Inspektor Clouseau (Peter Sellers), der allerdings nicht einmal bemerkt, dass seine Gattin buchstäblich mit Sir Charles unter einer Decke steckt. Schon bald irren alle Beteiligten durch die Hotelzimmer, parlieren charmant über Nichtigkeiten und trinken Unmengen von Champagner - derweil Regisseur Blake Edwards erfolgreich sämtliche Spielarten der Komödie von Screwball bis Slapstick durchexerziert.“ (taz) HH
Russland – Im Reich der Tiger, Bären und Vulkane Deutschland/Russland 2010, R: Jörn Röver
„Ein visuell atemberaubender Dokumentarfilm über Flora und Fauna sowie imposante Naturschauspiele in Russland, der von der Halbinsel Kamtschatka bis in den Kaukasus führt. Die Kinoversion einer sechsteiligen Fernsehserie vermittelt mit technisch brillanten Bildern dramaturgisch geschickt gestaltete Einblicke, krankt jedoch an einem substanzlosen, die Tiere vermenschlichenden Kommentar sowie an der allzu hymnischen Musik.“ (filmdienst) BS, H, HH
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Sammys Abenteuer : Die Suche nach der geheimen Passage Belgien 2010, R: Ben Stassen
„Der belgische Regisseur Ben Stassen legt mit diesem Film um die Abenteuer einer kleinen Wasserschildkröte bereits seinen zweiten 3-D-Animationsfilm vor – und zeigt einmal mehr, wie sehr sich diese dreidimensionale digitale Tricktechnik dafür eignet, um in die Natur einzutauchen und fremde Lebensräume zu erkunden. Erzählerisch mag die unterhaltsame, aber allzu heiter-harmlose Geschichte von einer langen Reise, die die kleine Schildkröte Sammy unternimmt, um eine liebe Freundin wiederzufinden, nicht allzu originell sein, jedoch werden kleine Kinofans an den gelungenen Bildwelten ihre Freude haben, die diese filmische Weltreise zu Wasser erkundet.“ (Rheinischer Merkur) BHV, H, HB, OL, OS, SN
Satte Farben vor schwarz Deutschland/Schweiz 2009, R: Sophie Heldman, D: Senta Berger, Bruno Ganz
„Zwischen einem seit Jahrzehnten glücklich verheirateten Ehepaar tun sich Gräben auf, als die Frau herausfindet, dass sich ihr an Krebs erkrankter Mann heimlich eine Zweitwohnung gemietet hat. Drama um ein gutsituiertes Paar, das sich nach einem ausgefüllten, materiell sorgenfreien Leben mit dem Tod auseinander setzen muss. Der Film besticht durch das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, blendet aber die schmerzhaften Untiefen seines Themas weitgehend aus und konfrontiert allzu unvermittelt mit einem fragwürdigen Schluss.“ (filmdienst) BS, H, HB, HH, OS
Serengeti Deutschland 2010, R: Reinhard Radke
Mit einer atemberaubenden Bildgewalt fängt dieser Film eines der gewaltigsten Naturschauspiele in einer noch weitgehend in ihrem Urzustand belassenen Landschaften der Erde ein: die zyklischen Wanderungen der Gnus, Zebras und Antilopen durch die Serengeti, Massai Mara und Ngorongoro. 50 Jahre nach Bernhard Grzimeks oscargekröntem Naturfilm „Serengeti darf nicht sterben“ zeigt Reinhard Radke, wie sehr diese afrikanische Landschaft immer noch von Leben brodelt. Dabei zeigt der Film allerdings alles andere als eine Idylle.Man spürt die Liebe des Regisseurs zu den Tieren und der Natur - aber man spürt ebenfalls, dass es eine wissende Liebe ist, die nicht verniedlicht, sondern immer auch die Gnadenlosigkeit zeigt, mit der in der Natur die Stärksten sich durchsetzen. (hip) BS, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OS
Die singende Stadt Deutschland 2010, R: Vadim Jendreyko
„Eine „Parsifal“-Inszenierung von Calixto Bieito steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms „Die singende Stadt“, in dem Vadim Jendreyko das Funktionieren eines großen Theaters am Beispiel der Staatsoper Stuttgart in den Blick nimmt - ein kurzweiliger, detailreicher, von seinem Thema sichtlich angetaner Film.“ (tip) HH, KI
Small World Frankreich/Deutschland 2010, R: Bruno Chiche, D: Gérard Depardieu, Alexandra Maria Lara
„Kriminalistisches Drama nach einem Roman von Martin Suter: Ein eng mit einer reichen Familie verbundener Mann erkrankt an Demenz. Während sein Kurzzeitgedächtnis leidet, kann er sich jedoch immer weiter in die Kindheit zurückerinnern. Und offenbar fürchtet man in der Familie genau dies. Regisseur Bruno Chiche entwickelt aus dieser Geschichte ein sehr gediegenes Panorama der Verwerfungen eines verdorbenen Großbürgertums.“ (tip) FL, H
So weit und groß - Die Natur des Otto Modersohn Deutschland 2010, R: Carlo Modersohn
““So weit und groß“ erzählt die Lebensgeschichte des Malers Otto Modersohn. Der Dokumentarfilm verzichtet vollständig auf moderne Quellen sondern verwendet zeitgenössische Filme, Fotografien, Reproduktionen von Gemälden, Zeichnungen und Schriftdokumente. Die Texte entstammen Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Texten von Otto Modersohn selbst, Paula Modersohn-Becker und Rainer Maria Rilke.“ (Bremer Filmkunst Theater) HB, HH
Die Superbullen Deutschland 2010, R: Gernot Roll, D: Axel Stein, Thomas Heinze
„Knapp eine Million Menschen sahen die Komödie „Voll Normaaal“ im Kino, gut zweieinhalb Millionen die Fortsetzung „Ballermann 6“. Ein Riesenerfolg. Dennoch ließ sich Comedian Tom Gerhardt dreizehn Jahre Zeit, bis er jetzt mit „Die Superbullen“ seinen Anhängern eine weitere Folge vorsetzt. Möglicherweise hat Gerhardt die Zeichen der Zeit erkannt und steuert deswegen mit „Die Superbullen“ jetzt einen etwas höheren Kurs. So ganz ohne Kotz- und Furzszenen geht es zwar auch hier nicht. Aber die Ekelabteilung hält sich im Vergleich erstaunlich zurück. Tatsächlich erzählt die Polizeikomödie so etwas wie eine Story und reiht nicht nur einen Schockgag an den anderen.“ (Cinema) H, KI
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The Kids Are All Right USA 2010, R: Lisa Cholodenko, D: Julianne Moore, Annette Bening
„Ein lesbisches Paar, das gemeinsam zwei Kinder großzieht, gerät in eine Krise, als die Tochter nach ihrem 18. Geburtstag von ihrem Recht Gebrauch macht, ihren biologischen Vater kennen zu lernen. Dessen Eindringen ins Leben der Familie bringt schlummernde Konflikte an die Oberfläche. Mit Sinn für Situationskomik und spitzem Wortwitz lässt die erfrischende und zugleich berührende Familien- und Liebeskomödie die teils paradoxen, stets aber menschlich glaubwürdigen Sehnsüchte und Bedürfnisse der Beteiligten aufeinander prallen. Vorzüglich gespielt, thematisiert der Film dabei ebenso unterhaltsam wie klug gutbürgerliche und „alternative“ Lebensmodelle.“ (filmdienst) HH
The King‘s Speech Großbritannien/Australien 2010, R: Tom Hooper, D: Colin Firth, Geoffrey Rush
„Charles war nicht der erste Prince of Wales, dessen Liebesleben einen Skandal auslöste. Schon sein Vorgänger David sorgte durch die unstandesgemäße Affäre mit einer verheirateten US-Amerikanerin für Aufsehen. Regisseur Tom Hooper (“Elizabeth I.“) streift diese historische Episode nur am Rande. Sein Interesse gilt dem jüngeren Bruder des adligen Schürzenjägers: Albert, Duke of York. Nach der Abdankung seines Bruders ist er gezwungen, den Thron zu besteigen - eine schreckliche Vorstellung für den sensiblen und schüchternen Königssohn. Denn „Bertie“ leidet seit seiner Kindheit unter extremem Stottern. Kaum vorstellbar, dass er in der Lage wäre, einem aufstrebenden, rhetorisch begabten Diktator wie Adolf Hitler Paroli zu bieten. Hoopers Film basiert im Wesentlichen auf den Tagebuchnotizen des kauzigen Sprachtherapeuten Lionel Logue, der mit unorthodoxen Methoden die Sprachblockaden des späteren Regenten behandelte. „The King‘s Speech“ ist grandioses Schauspielerkino, pointiert und geistreich inszeniert - und ein wunderbares Beispiel dafür, dass es im Leben allein darauf ankommt, seiner inneren Stimme zu folgen. Selbst dann, wenn man vor Aufregung keinen Ton herausbringt.“ (Cinema) BS, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
The Tourist USA/Italien/Frankreich 2010, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Johnny Depp, Angelina Jolie
„Er wollte einfach Schönheit, Eleganz, Venedig, Samt und Seide. Und dazu Angelina und Johnny, die beiden derzeit begehrtesten Filmstars der Welt. Das sagt Donnersmarck jetzt in jedem Interview. Der Rest war als Etüde in Leichtigkeit geplant. Ein altmodisches Gentleman-Gaunerstück, ein Identitäts-Verwirrspiel, eine Liebesgeschichte. Wozu man sagen würde: Aber bitte, ganz unbedingt, vollkommen richtiger Instinkt. Nur müsste man das eben handwerklich dann auch können. Daran fehlt es hier in erschreckenden Maße.“ (Die Süddeutsche) HB, KI
Tron: Legacy USA 2010, R: Joseph Kosinski, D: Jeff Bridges, Garrett Hedlund
„Durch den Hilferuf seines verschollenen Vaters alarmiert, begibt sich ein begabter junger Hacker in einer virtuelle Welt. Dort treibt ein finsterer junger Doppelgänger des Vaters sein mörderisches Unwesen und trägt sich mit Eroberungsambitionen, die sich auch auf die reale Welt erstrekken. Weitgehend unterhaltsamer, flüssig inszenierter Actionfilm, der als zitatenreiches Potpourri visueller Einfälle mit einem mitreißenden Soundtrack punktet. Ansonsten offenbart sich hinter den aufwändigen, aber eher bescheidenen 3D-Effekten eine Geschichte, die angesichts der Sterilität der Figurenbeziehungen und der Einfallslosigkeit gegenüber dem Vorgängerfilm von 1981 nur wenig zu erzählen hat.“ (filmdienst) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Tucker & Dale vs. Evil Kanada 2010, R: Eli Craig, D: Tyler Labine, Alan Tudyk
„Eine Gruppe Teenager trifft beim Campen im Wald auf zwei tölpelhafte Hinterwäldler. Angeheizt durch diverse Horrorfilme, fühlt sich die Gruppe alsbald von den eigentlich völlig harmlosen Hinterwäldlern bedroht und will sich zur Wehr setzen, was in eine Reihe blutiger Unfälle und Missverständnisse mündet. Aus Vorurteilen und Kommunikationspannen entwickelt der Film eine ebenso drastische wie witzige Genre-Parodie, die ihre Vorbilder gekonnt gegen den Strich bürstet und mit einem sympathischen Komiker-Paar in den Hauptrollen glänzt.“ (filmdienst) H, HH, LG
22 Bullets Frankreich 2010, R: Richard Berry, D: Jean Reno, Kad Merad
“Ein ehemaliger Mafiaboss, der sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hat und als Familienvater lebt, wird von einstigen Verbündeten schwer verletzt. Als auch noch sein bester Freund gefoltert und seine Familie entführt wird, reaktiviert dies in ihm noch einmal die alte kriminelle Energie, und er startet einen blutigen Rachefeldzug. Fulminant inszenierter Actionfilm, dessen stilistische Brillanz jedoch nicht über die Unreflektiertheit hinweg täuscht, mit der die archaische Rache-Geschichte serviert wird.“ (filmdienst) HH
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Von Menschen und Göttern Frankreich 2010, R: Xavier Beauvois, D: Lambert Wilson, Michael Lonsdale
„Im Jahr 1996 wurden im Altasgebirge in Algerien sieben Trappistenmönche ermordet, was den Islamisten zugeschrieben wurde, die das Land in den 1990er-Jahren mit fundamentalistischem Terror überzogen. Spirituelles Drama, das das Leben der Mönche und ihr intensives Ringen darum nachzeichnet, ob sie ihr Kloster aufgeben und fliehen oder aus Solidarität mit den Menschen bleiben und damit ihren Tod riskieren sollen. Obwohl in CinemaScope und mit ästhetischem Gespür gedreht, ordnet sich die Filmsprache dem Rhythmus des klösterlichen Lebens unter, gewinnt dadurch aber den Raum, sich auf die christlich-theologischen Dimensionen der Entscheidungsfindung einzulassen.“ (filmdienst) H, HH, KI, OL
Vorstadtkrokodile 3 Deutschland 2011, R: Wolfgang Groos, D: Nick Romeo Reimann, Nora Tschirner „Der dritte und abschließende Film um die Ruhrgebietsjugendbande „Vorstadtkrokodile“ erweist sich als veritabler Kinderkrimi, in dem die Helden einen Gefängnisausbruch organisieren müssen. Gradlinig inszeniert, wird unter neuer Regie diesmal auf viele Mätzchen der Vorgänger verzichtet.“ (tip) BHV, BS, DEL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
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Was hast Du im Krieg gemacht, Papi ? USA 1966, Blake Edwards, D: James Coburn, Dick Shawn
„Katz-und-Maus-Spiel des weltberühmten Komödienregisseurs Blake Edwards. Ein amerikanischer Captain hat die Aufgabe, ein Dorf einzunehmen, aber die italienischen Soldaten wollen erst kapitulieren, wenn zuvor ein Fest gefeiert wurde. Flotte Komödie mit spöttischen Attacken gegen Militärs und ironischer Überzeichnung nationaler Eigenheiten in einer urkomischen Inszenierung.“ (Metropolis) HH
We Want Sex Großbritannien 2010, R: Nigel Cole, D: Miranda Richardson, Sally Hawkins
„“We Want Sex““ heißt im britischen Original „Made in Dagenham“ - was viel besser passt, denn die Heldinnen in diesem nach einer wahren Geschichte von 1968 erzählten Erbauungsfilm von Nigel Cole (“Kalender Girls“) fordern keine körperliche Zuwendung, sondern schlicht bessere Bezahlung. Als Autositzenäherinnen im englischen Dagenham schuften die Frauen so hart wie die Männer, bekommen aber nur einen Bruchteil des Lohns. Damit sich das ändert, lehnen sie sich mit viel Leidenschaft und Arbeiterin Rita (zum Liebhaben: Sally Hawkins) an der Spitze gegen das Management, die männliche Kollegenschaft und die Gewerkschaft auf. Eine erfrischende Mischung aus Sozialdrama und Komödie, gekrönt vom Sieg der Gerechtigkeit.“ (Der Spiegel) H, HB
Woher weißt du, dass es Liebe ist? USA 2010, R: Paul Rudd, Reese Witherspoon
„Woher weißt du, dass es Liebe ist?“ erzählt betulich und umständlich von den amourösen Wirrungen einer jungen Softballspielerin (Reese Witherspoon), die sich zwischen zwei Männern entscheiden muss (Owen Wilson und Paul Rudd). Die romantische Komödie nimmt nie Fahrt auf, weil Drehbuchautor und Regisseur James L. Brooks (“Besser geht‘s nicht“) sein früher so sicheres Gespür für Timing verloren zu haben scheint und die Szenen ständig überdehnt. Jack Nicholson, der einen windigen Unternehmer spielt, sieht zum ersten Mal auf der Leinwand senil aus, weil die Pointen seiner Dialogsätze kaum einmal richtig zünden.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, OS
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Yogi Bär USA/Neuseeland 2010, R: Eric Brevig
„Der clevere Bär Yogi lebt zusammen mit seinem Freund Boo Boo glücklich im Jellystone Park. Sein einziges Lebensziel: das Erhaschen lukullischer Genüsse durch das Stehlen der Picknick-Körbe von Besuchern. Doch eines Tages droht die Schließung des Parks durch den Bürgermeister, einem korrupten Fiesling. Yogi, Boo Boo und der Parkranger müssen sich schnell etwas einfallen lassen, um das zu verhindern. Bereits seit den 60er Jahren erfreuen die gezeichneten Abenteuer des Yogi Bär die kindliche Fangemeinde. Nun endlich darf der sympathische Yogi in einem gelungenen Mix aus digitaler Animation und Spielfilm sein Unwesen treiben. Auch die jüngsten Zuschauer werden ihre Freude an den vielen Streichen von Yogi haben, die amüsant in Szene gesetzt werden. Handlung und Sprache sind kindgerecht, die Erwachsenen sind ganz klar den schlauen Bären unterlegen.“ (fbw) H, HB, HH, OL, OS, SN
Z
72 Stunden - The Next Three Days USA 2010, R: Paul Haggis, D: Russell Crowe, Elizabeth Banks
„Thriller um einen von Russell Crowe verkörperten Lehrer, der versucht, seine zu lebenslanger Haft verurteilte Frau aus dem Gefängnis zu befreien. Die Spannung des Films gründet darin, dass hier kein Supermann zu Werke geht, sondern ein eher unbedarfter und nervöser Typ. Da am Ende dann aber doch ein kluger Plan her muss und sich der Lehrer nun plötzlich als geistesgegenwärtiger Stratege erweist, fühlt man sich als Zuschauer ein wenig betrogen.“ (tip) BHV, BS, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN