Insel der Gebühren

HOCHSCHULE Niedersachsen streitet über Studiengebühren, weil die Nachbarn sie abschaffen

Wie viel Prozent der Studiengebühren für zusätzliches Lehrpersonal ausgegeben wird, ist unklar

Nachdem klar ist, dass auch Hamburg die Studiengebühren abschafft, ist der Streit darum auch in Niedersachsen neu entfacht. Die Opposition sieht einen „Wettbewerbsnachteil“ darin, dass das Land bald gleich einer Insel als einziges die Zahlung verlangt. „Es studieren jetzt schon viele junge Leute aus Niedersachsen in anderen Bundesländern“, warnt SPD-Hochschulpolitikerin Gabriele Andretta.

Niedersachsens CDU-Wissenschaftsministerin Johanna Wanka dreht den Spieß um. Die Gebühren seien ein Wettbewerbsvorteil. „Deutlich mehr als die Hälfte der Gelder haben die Hochschulen in diesem Wintersemester für zusätzliches Personal verwendet“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Das verbessere die Betreuung.

Doch eine detaillierte Analyse, wofür die Hochschulen die Uni-Maut im gerade zu Ende gegangenen Wintersemester verwendeten, liegen noch nicht vor. Sie wurde aber von der Opposition im Wissenschaftsausschuss angefordert. Von 2009 ist bekannt, dass die Studierenden nicht nur Lehrpersonal, sondern auch Verwaltungsmitarbeiter bezahlten. Zudem seien die aus den Gebühren finanzierten Mitarbeiter „nicht unbedingt neu“, wie Victor Perli von der Linken berichtet. Viele Tutoren würden nun nicht mehr aus Institutsmitteln bezahlt, sondern aus den Studiengebühren. DKU