fh-affäre : Es riecht nach Fäulnis
Das NRW-Wissenschaftsministerium hat mit einer drastischen Aktion auf die Verschwendungsaffäre im Umfeld der Fachhochschule Gelsenkirchen reagiert: Der FH-Rektor wurde beurlaubt, ein staatlicher Beauftragter aus Düsseldorf leitet nun die Geschicke der Skandalakademie.
KOMMENTAR VON MARTIN TEIGELER
Mit vergleichbarer Radikalität muss nun die politische Aufklärung weitergehen: Wie konnte es geschehen, dass offenbar unseriöse Professoren über Jahre öffentliche Fördergelder für ihre Pseudo-Innovationsfirmen bekamen? Und welche Politiker haben dabei zu- oder weggeschaut? Die FH-Affäre ist keine Sache von Rot-Grün oder Schwarz-Gelb. Es sieht so aus, dass unterschiedliche Parteibuch-Inhaber und Amtsträger versagt haben. Diese Verantwortlichkeiten muss der Düsseldorfer Landtag bald beim Namen nennen – am besten in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Es riecht – nicht zum ersten Mal – nach Fäulnis in NRW. Die unübersichtliche Förderlandschaft – die Verflechtung von Förderagenturen, hoch bezahlten Beratern, Wirtschaftsförderungsgesellschaften und staatlichen Stellen – stinkt. Die Vergabe öffentlicher Fördermittel in Nordrhein-Westfalen muss neu organisiert werden.