Geschichtsmeile II: Wilhelmstraße

Die erneuerte Straßenausstellung zur Geschichte der Wilhelmstraße ist gestern der Öffentlichkeit übergeben worden. Dabei handelt es sich um 30 zweifarbige Tafeln, die entlang des Fußweges auf Englisch und Deutsch informieren. Die Schau unter der Regie der „Stiftung Topographie des Terrors“ war 1996 eröffnet worden. Der Geschäftsführer der Stiftung, Andreas Nachama, sagte: „Die Wilhelmstraße ist ein Abbild deutscher Geschichte aus zwei Jahrhunderten.“ Sie sei „Umschlagplatz von Politik“ gewesen. Bis zum Ende der Naziherrschaft galt die Straße als zentrale „Regierungsstraße“, in der sich seit der Kaiserzeit wichtige Ministerien, die Reichskanzlei und Zentralen staatlicher Institutionen befanden. Nach massiven Zerstörungen im Krieg siedelten hier das DDR-Volksbildungsministerium und das Haus der Ministerien der DDR. Dort residiert heute das Bundesfinanzministerium. Wegen massiver Sicherheitsbedenken infolge des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni 1953 verzichtete die DDR jedoch auf eine Wiederbelebung der Wilhelmstraße als Regierungsmeile. 1961 bis 1990 war die Straße in ihrer südlichen Mitte durch die Mauer geteilt. DDP