Letale Luxusraserei

Das illegale Autorennen „Gumball 3000“ ist nach einem tödlichen Unfall in Mazedonien abgesagt worden

Nachdem die britische Luxuswagen-Rallye „Gumball 3000“ am Montag bereits von der deutschen Polizei unterbunden worden war, ist sie nach einem Unfall mit tödlichem Ausgang in Mazedonien nun endgültig abgebrochen worden. Ein unbeteiligter 67-jähriger Mazedonier ist nach einem Zusammenprall mit dem Porsche zweier Briten verstorben, seine Frau wurde lebensgefährlich verletzt.

Aus „Respekt vor den Unfallopfern“, den ersten in der neunjährigen Geschichte dieser an US-Komödien wie „Auf dem Highway ist die Hölle los“ (Burt Reynolds) orientierten Idiotie, hat Initiator Maximillion Cooper nun das Rennen abgebrochen. Überdies erklärte der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, für den der US-Hiphopper Xzibit (Lamborghini) und der Sänger der Gruppe Jamiroquai (Maserati) teilgenommen hatten, sich „vollständig, unverzüglich und für alle Zeit“ von dem Spektakel zurückzuziehen.

Für umgerechnet 41.000 Euro Startgeld gehen beim „Gumball“ von London aus jährlich rund 120 Film-, Fernseh-, Musik- oder auch nur Börsenstars auf Höchstgeschwindigkeitsrundfahrt quer durch Europa. Dabei sind einerseits, versteht sich, deutsche Autobahnen ohne Tempobegrenzung besonders beliebt. Andererseits fließt die Höhe der unterwegs anfallenden Knöllchen positiv in die Gesamtwertung ein.

Verfechter der Rallye halten „Gumball“ für eine Form von Rock’n’Roll, Kritiker für eine Art derben Kinderkrams – denn da ist auch erst dann Schluss, wenn Tränen fließen und jemand sich richtig wehtut. FRA