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Archiv-Artikel

„Gedichte in Muttersprache“

Literaturfestival „poetry on the road“ präsentiert Dichterstimmen aus aller Welt

Regina Dyck

■ 51, ist Direktorin des „poetry on the road“-Literaturfestivals.

taz: Frau Dyck, dieses Jahr sind bei poetry on the road kaum neue Nationen vertreten. Stagniert ihr Festival?

Regina Dyck: poetry on the road ist so groß und so international wie nie zuvor. Neben klassischen Lesungen singen manche Künstler ihre Gedichte oder werden von Musik begleitet. Wie die indonesische Literaturpreisträgerin Dorothea Rosa Herliany, die ihre Gedichte zusammen mit Tim Günther, Pianist und Organist bei der Bremer Philharmonie, inszeniert. Außerdem tragen auch dieses Jahr alle Autoren ihre Stücke in ihrer Muttersprache vor.

Ist das alles? Nein. Hinzu kommen Poetry-Slam-Workshops, eine Ausstellung zur internationalen Entstehung der Konkreten Poesie, also zur Selbstdarstellung der Sprache, internationale Schreibwerkstätten sowie „poetry on the Deichschart“.

Was ist denn das?

Beim Radweg hinter der Schwankhalle, dem Deichschart,tragen am kommenden Wochenende einige Poeten ihre Gedichte unter dem Motto „Kultur für alle“ vor.

Wie werden die Künstler Poesie dieses Mal interpretieren?

Die israelische Soundpoetin Anat Pick lotet zum Beispiel mit einer Art gesprochenen Partitur die Grenzen zwischen Sprache und Musik aus. Das ist eine interessante Art von Lautpoesie. Aber auch die Bewegung-Gedicht-Performance von Martina Hefter, die Bewegungssequenzen Gedichte gegenüberstellt, ist eine sehr individuelle Form der Präsentation und überaus spannend. Manche Poeten sind wahre Grenzgänger zu anderen Sparten der Kunst, wie des Tanzes oder der bildenden Kunst.

Interview: Lisa Städtler

bis zum 22. 6. in Bremen