Keine Stele für SED-Kader

BERLIN taz ■ Für Studentenführer Rudi Dutschke und den Erfinder des Papptellers, Hermann Henschel, wird in Luckenwalde eine Gedenkstele aufgestellt, nicht aber für SED-Politibüromitglied Werner Lamberz. Das entschied das Stadtparlament, berichtet die Berliner Zeitung (siehe taz vom 29. 5., S. 13). Der Antrag der Linkspartei, Lamberz, der bis zu seinem Tod 1978 als Kronprinz Honeckers galt, auf der Liste der zu ehrenden Bürger zu belassen, kam nicht durch. Somit ging auch ein Streit darüber zu Ende, ob erstmals seit 1989 ein Denkmal für einen SED-Kader aufgestellt werden sollte. Das Projekt „Merkzeichen“ will 50 Personen, die aus Luckenwalde stammen oder dort wirkten, ehren. Lamberz’ Verdienste bezweifelte auch Bürgermeisterin Elisbeth von der Heide: „Und was soll ich bei Lamberz würdigen, die Qualität des Chefideologen?“