: „Eine richtige Kunst“
Japanisches Sommerfest Das Überseemuseum lädt alle Liebhaber japanischer Kultur und Lebenskunst ein
■ 46, ist Leiterin der Abteilung Völkerkunde, zuständig für den Bereich Asien. Sie hat länger in Japan gelebt
taz: Frau Noda, warum gerade jetzt ein japanisches Sommerfest im Überseemuseum?
Renate Noda: Wir feiern, dass unser zweiter Lichthof 100 Jahre alt wird und da war von Anfang an Ostasien ausgestellt. Außerdem feiern wir dieses Jahr 150 Jahre japanisch-deutsche Freundschaft.
Was kann man erleben am Wochenende im Überseemuseum?
Zum Beispiel japanische Musik, wir haben ja in Bremen die berühmte Trommlergruppe Masa Daiko. Es wird viele Workshops geben, zu Ikebana, zu der japanischen Gedichtkunst Haiku. Wir bieten Manga-Zeichnen an, Kaligrafie, Origami. Der Samstag richtet sich stark an Erwachsene, nach der Eröffnung um 13 Uhr wird über die aktuelle Lage in Japan berichtet. Da ist die Ikebana-Ausstellung zu sehen, die am Freitag um 17 Uhr eröffnet wird, eine Tee-Zeremonie.
Sonntag ist Kinderprogramm?
Ja, Familienprogramm ab 11 Uhr. Da wird auch der Kinderfilm „Mein Nachbar Totoro“ gezeigt und Origami für Kinder angeboten. Und am Sonntag werden japanische Kampfsportarten gezeigt.
Was ist Origami?
Papierfalten: „ori“ heißt falten, „gami“ ist das Papier.
Und das ist meditativ?
Kinder lernen es in Japan von klein auf, hier werden auch Werke von Erwachsenen ausgestellt, es ist eine richtige Kunst.
Das Überseemuseum ist offen?
Wie immer von 10 bis 18 Uhr, es ist normaler Museumsbetrieb. Am Samstag haben wir übrigens ab 20 Uhr an mehreren Orten in der Asien-Ausstellung Butoh-Tanz mit Minako Seki, die aus Berlin anreist. Das ist sicher auch eine Attraktion. Interview: kawe