: Stirb langsam
Bruce aus Idar-Oberstein
Was für aufreibende Tage. Am Freitagmorgen durfte ich den mittellangweiligen „Stirb Langsam 4.0“ sehen. Musste aber unterschreiben, vor Dienstag niemand öffentlich davon zu berichten. Bei meinem Stammtisch murmelte ich von Terroristen, die mittels Computertricks die USA zerlegen. Sogar das Weiße Haus stürzt ein. Ein 9/11 ohne Flugzeuge. Mit Typen, die aus Fahrzeugen springen, auf denen „HAZMAT Disaster and Rescue“ geschrieben steht. Oder doch „Hamas“? Selig jedenfalls die Zeiten von „Die Hard 1“, als Terroristen noch von Deutschen namens Horst oder Hans gegeben wurden.
Den Hauptdarsteller durfte ich auch nicht verraten, also fragte ich: Welcher Actiondarsteller in Hollywood kommt ursprünglich aus Idar-Oberstein? Schwarzenegger, meinten alle. Aber Idar-Oberstein liegt nicht in Österreich, sondern zwischen Mainz und Saarbrücken. Ist ganz hübsch, habe da letztens sieben Minuten auf eine Regionalbahn gewartet. Anyway. Oder besser: Yippietayeah Motherfucker, wie Bruce zum Schaffner sagen würde, falls der sein Rheinland-Pfalz-Ticket nicht anerkennen sollte. Das wurde übrigens nirgends synchronisiert, meinte Willis bei der Pressekonferenz im Museum für Kommunikation. In Deutschland heißt es „Yieppiejajeh Schweinebacke“, korrigierte ein kluger Filmjournalist. „Schweinefucker“ verstand Willis. Ob wir so was ungestraft im TV sagen dürften, fragte er gut gelaunt. „In echt“ sieht Bruce Willis übrigens mehr wie ein Unternehmsberater aus als wie einer, der nie nie nie von einer Kugel getroffen wird, so wie der Hauptdarsteller in der „Truman Show“. Der wird auch nie nass, obwohl es regnet. Dann wurde Herr Willis nach seinen drei Teenager-Töchtern gefragt. ANDREAS BECKER