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Archiv-Artikel

doping-sponsoren Mehr Leistung für die Milch

„Die Milch muss sauber bleiben“, lautete das Motto der Nordmilch-Bosse, als die ersten handfesten Beweise für Doping im Radsport auftauchten. Nach den Beichten von Zabel, Jaksche und Co. ist davon keine Rede mehr.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Kein Wunder: Bei der Nordmilch haben sie ausgerechnet, wie viel ihnen das Radsport-Sponsoring eingebracht hat. Das geht so: Man zählt Medienerwähnungen und multipliziert sie mit der Zahl der geschätzten Rezipienten. Dann rechnet man aus, was es gekostet hätte, genauso viele potenzielle Kunden mit klassischer Werbung in Form von Spots oder Anzeigen zu erreichen. Und siehe da: Radsport-Sponsoring ist unschlagbar.

Egal ob positive oder negative Schlagzeilen – beides steigert den Bekanntheitsgrad. Und der gibt den Ausschlag für die Kaufentscheidung des Konsumenten. Nur wer nicht in den Medien vorkommt, hat ein Problem. Paradoxerweise werden so die Radler immer wertvoller, je tiefer sie im Doping-Sumpf stecken.

Für Milram ist das Engagement im Doping-Sport nur konsequent: Gedopte Radfahrer und konventionell gehaltene Milchkühe sind zwei Seiten des biologisch-technischen Machbarkeitswahns. Wenn die Toursiege von Ullrich und Armstrong ohne Doping schwer vorstellbar sind – wer glaubt dann bitteschön, eine Hochleistungskuh würde ihre 45 Liter Milch am Tag ohne den täglichen Chemiecocktail liefern?