Wohin in Bremen? :
■ Samstag, 19 Uhr
Le nozze di Figaro
Es ist ja eine beliebte These, dass das Handeln der Menschen ganz zuallererst sexuell motiviert ist – und nicht nur der große Skeptiker Cioran darf hierfür als Kronzeuge herhalten, sondern auch der Götterliebling Mozart. Seine Oper „Le nozze di Figaro“ erzählt nach einem Roman von Beaumarchais von einer erotischen Palastrevolte. Prachtvolle Bauten dürften aber wohl kaum auf der Bühne entstehen, wenn Regisseur Felix Rothenhäusler seine Sicht der Dinge vorstellt. Ist er doch eher bekannt für intellektuell herausfordernde Schauspielabende wie zuletzt „Faust hoch zehn“.
Theater am Goetheplatz
■ Freitag, 6. Februar, bis Freitag, 13. Februar
Tanz Bremen: Eröffnung mit Edvard
Eigentlich hatte Tanz Bremen ja schon im vergangenen Jahr stattfinden sollen. Dann hätte es in der Region im Wechsel pro Jahr ein internationales Festival für zeitgenössischen Tanz gegeben, abwechselnd mit den Oldenburger Tanztagen. Die finden nun in wenigen Wochen statt (17. bis 26. April). Tanz Bremen muss zudem mit einem deutlich kleineren Etat wirtschaften, weil die Bremer Wirtschaftsförderung ihren Zuschuss gestrichen hat. Dennoch ist es dem Team um Sabine Gehm gelungen, ein vielfältiges Programm mit internationalen Gastspielen und regionalen Akteuren zusammenzustellen. Zur Eröffnung gibt es im Theater am Goetheplatz eine norwegisch-spanische Produktion zu sehen, die sich mit Leben und Werk des Malers Edvard Munch beschäftigt. „Edvard“ ist eine Choreografie des Spaniers Marcus Morau, der mit dem norwegischen Nationalensemble Carte Blanche der Frage nachgeht, ob und wie frühe Verlusterfahrungen im Leben des Künstlers Einfluss auf seine Arbeit hatten. Am Samstag gibt es im Kleinen Haus am Goetheplatz „Shake It Out“ von Christian Ubl und seiner Compagnie CUBe zu sehen, ein temporeicher Gang durch die europäische Kultur, vom Schuhplattler bis zum Kasatschok, angetrieben von zwei Schlagzeugern. Ein Highlight des Festivals ist übrigens bereits ausverkauft: „Monchichi“ (Bild) von der deutsch-französischen Compagnie Ramirez Wang. Neben nationalen und internationalen Produktionen gibt es Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Workshops. FOTO: NIKA KRAMER
■ Sonntag, 19.30 Uhr
Bash – Stücke der letzten Tage
Es könnte sein, dass Sie Ihre Mitmenschen nach diesem Theaterabend auf einmal anders sehen. Vielleicht ein wenig vorsichtiger. Neil LaBute schrieb „Bash: Latter-Day Plays“ eigentlich über drei Mormonen. Allerdings zeigt die nun vorerst zum letzten Mal zu sehende Inszenierung von Frank Auerbach, dass es auch ohne diesen speziellen Background geht. Die drei Monologe, aus denen „Bash“ besteht, erzählen jeder für sich, jeder ganz anders von einem Mord. Einmal ist es der Banker, der sein Baby tötet, einmal ist es ein junger Mann, der auf einer öffentlichen Toilette einen Homosexuellen totprügelt, einmal ist es eine Frau, die sich für die Verletzungen rächt, die ihr einer ihrer Lehrer zufügte, als sie gerade mal 13 Jahre alt war. Schicht um Schicht legt LaBute frei – und gewährt den Blick in Abgründe. Zu sehen sind Auerbach selbst als Kindsmörder, Christian Bergmann (Bild) als homophober Gewalttäter und Kathrin Steinweg als Rächerin. FOTO: MARIANNE MENKE
Falstaff, Theater am Leibnizplatz