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Archiv-Artikel

Der Tod der Soldaten

Von TOK

Soldaten im Einsatz: Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit mit fast 7.000 Soldaten an internationalen Missionen. Die meisten Soldaten sind in Afghanistan im Einsatz. Knapp 2.700 Soldaten sind an der Nato-geführten Internationalen Schutztruppe Isaf beteiligt. Außerdem sind im Kosovo 2.224 Soldaten stationiert und im Libanon 755 Soldaten. Weitere Einsatzgebiete sind: die Marine rund um das Horn von Afrika, Bosnien-Herzegowina, das Mittelmeer, Sudan, Georgien und Äthiopien/Eritrea.

Opfer im Ausland: 69 Soldaten sind seit Gründung der Bundeswehr 1955 bei Auslandseinsätzen ums Leben gekommen, die meisten davon bei ihrem Einsatz in Afghanistan. Am Hindukusch sind 21 Bundeswehrsoldaten durch Anschläge und Unfälle gestorben. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums haben vier weitere Soldaten in Afghanistan ihr Leben verloren. Hinzu kommen psychische Erkrankungen der Soldaten. Seit Beginn der Einsätze 1969 wurden 1.647 von ihnen wegen entsprechender Symptome behandelt, darunter 700 wegen posttraumatischer Störungen.

Das erste Opfer: Der erste tote Soldat war der Sanitätsfeldwebel Alexander Arndt. Er starb, 26-jährig, am 14. Oktober 1993 bei seinem Auslandseinsatz in Kambodscha. Er war der erste deutsche Soldat, der bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr im Rahmen einer UN-Mission starb. Arndt war mit einem Kameraden in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh unterwegs. Auf dem Rückweg in ihr Quartier bespritzte ihr Jeep beim Durchfahren einer Pfütze ein Motorrad mit drei Männern. Diese verfolgten den Wagen, einer von ihnen schoss mehrmals auf Arndt. Dieser erlag seinen Verletzungen.

Das Ehrenmal: Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) will am Bendlerblock in Berlin ein Soldaten-Ehrenmal errichten. Mit der Gedenkstätte sollen die rund 2.600 Soldaten gewürdigt werden, die seit der Gründung der Bundeswehr im Dienst gestorben sind. Der Bendlerblock als Standort für die geplante Gedenkstätte ist allerdings heftig umstritten, denn dort hatte das Oberkommando der Wehrmacht seinen Sitz. Im Innenhof waren in der Nacht zum 21. Juli 1944 Oberst Graf Schenk von Stauffenberg und drei Mitverschwörer erschossen worden, nachdem ihr Attentat auf Adolf Hitler gescheitert war. Baubeginn für das Ehrenmal ist Mitte November. TOK