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Archiv-Artikel

unterm strich

Marco Müller wird in den kommenden vier Jahre die Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica von Venedig leiten. Als das Filmfestival im September zum 64. Mal stattfand, war noch unklar, ob und unter welchen Bedingungen Müller seinen seit 2004 bestehenden Vertrag verlängern würde. Aufgeben wird sein Amt der Präsident der Biennale, Davide Croff. Er wird abgelöst von Paolo Baratta, einem ehemaligen Banker und Minister, der das Amt des Biennale-Präsidenten bereits von 1998 bis 2002 innehatte.

Der Frankfurter Autor Ernst Klee erhält die höchste Auszeichnung des Landes Hessen, die Wilhelm-Leuschner-Medaille. Ministerpräsident Roland Koch wird am 1. Dezember 2007, dem hessischen Verfassungstag, die Medaille in Wiesbaden übergeben. Ernst Klee wurde 1942 in Frankfurt am Main geboren, nach dem Studium begann er als Journalist zu arbeiten. Für seine Bücher, Filme und Artikel erhielt er zahlreiche Preise, u. a. 1982 den Adolf-Grimme-Preis. 1983 veröffentlichte Ernst Klee das Buch „‚Euthanasie‘ im NS-Staat. Die Vernichtung ‚lebensunwerten Lebens‘“. Seine Forschungstätigkeit ist seitdem auf die Medizinverbrechen im Nationalsozialismus konzentriert. Wie kaum ein anderer hat er in Archiven Material gesichtet und an die Öffentlichkeit gebracht, die Täter enttarnt und den Opfern ihre Namen und ihre Geschichte zurückgegeben. Für sein Buch „Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer“ erhielt er 1997 den Geschwister-Scholl-Preis. Die Stadt Frankfurt am Main zeichnete ihn 2001 mit der Goethe-Plakette aus. 2003 veröffentlichte Ernst Klee „Das Personenlexikon zum Dritten Reich“, das sich sehr schnell als Standardwerk durchsetzte. 2007 erschien „Das Kulturlexikon zum Dritten Reich“, alle erschienen im Frankfurter S. Fischer Verlag.