Saudi-Arabien scheitert mit Klima-Initiative

Auf der Konferenz der Erdölförderländer (Opec) warnt Venezuela vor Verdoppelung des Ölpreises bei Angriff auf Iran

BERLIN taz ■ Den Erdölproduzenten sind die Auswirkungen ihres Tuns auf das globale Klima egal. Auf dem Gipfel der Organisation Erdöl produzierender Länder (Opec) ist der Gastgeber Saudi-Arabien mit seinem Vorschlag eines Klimafonds, zu dem der weltgrößte Erdölexporteur 300 Millionen Dollar beisteuern will, gegen die Wand gefahren. Algerien, Indonesien, Nigeria, aber auch Ecuador lehnten es kategorisch ab, sich an der Finanzierung zu beteiligen. „Das ist eine rein saudische Initiative“, nörgelte Nigerias Ölminister. Den Klimaschutz zu finanzieren sei Sache der reichen Industrieländer, hieß es vonseiten Ecuadors.

Saudi-Arabien ging es dabei keineswegs um das Vermeiden von CO2-Emissionen, da beim Verbrennen von Öl zwangsläufig Kohlendioxid freigesetzt wird. Vielmehr sollten Methoden erforscht werden, das Treibhausgas gleich bei der Verbrennung einzufangen und anschließend in unterirdischen Lagern zu speichern. Im Entwurf der Abschlusserklärung tauchte der Plan gar nicht mehr auf.

Stattdessen nutzte Venezuelas Präsident Hugo Chávez den Gipfel dazu, die USA vor einem Angriff auf den Iran zu warnen. Dann sei mit einer Verdoppelung des Ölpreises zu rechnen.

NICOLA LIEBERT