Wohin in Bremen?
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■ Sonntag, 19.30 Uhr

Kändler

Es scheint auf den ersten Blick fast schon verdächtig schlicht, wenn eine Liebesgeschichte von einem Wasserhahn und einem Wasserhuhn handelt, die Nähe zum Kalauer gefährlich. Friedhelm Kändler, Lyriker und Bühnenautor, gelingt es aber, ohne mit der Wimper zu zucken, besagte Romanze und andere Dramolette in Gedichtform immer noch um mindestens eine Ecke weiter zu denken. Die Schauspieler Kathrin Steinweg und Christian Bergmann widmen sich dem Oeuvre Kändlers mit den Musikern Florian Oberlechner (Akkordeon) und Christian Hiltawski (Schlagzeug).

Falstaff

■ Donnerstag & Freitag, 20 Uhr

James & Priscilla: „Nightcalls“

Es gibt sie ja durchaus, eine Hildesheimer Schule, gewachsen aus dem Studiengang „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“ an der dortigen Uni, aus dem unter anderem Regisseure wie Sebastian Nübling und Klaus Schumacher hervorgingen. 2009 fanden sich dort auch „James & Priscilla“, kein Duo, sondern ein sechsköpfiges Kollektiv, das sich mit Vorliebe sein Material aus der wunderbaren Welt des Pop besorgt. Ihre neue, mittlerweile fünfte Produktion „Nightcalls“ haben die sechs Theatermacher in Bremen entwickelt und erzählen darin für Menschen ab 10 Jahren davon, wie es ist, die Welt durch die Pärchenbrille zu sehen, was das für das Individuum bedeutet und für die Außenwahrnehmung. Songs aus dem Disney-Film „Die Schöne und das Biest“, Lieder von Chet Faker, James Yuill und anderen helfen, diese Fragen zu bebildern und zu untermauern. Mitte April ist „Nightcalls“ dann übrigens am Kinder-Theater-Haus in Hannover zu sehen.FOTO: TIM KLAUSING

Schlachthof

■ Samstag, 20 Uhr

Marc-Uwe Kling mit Band

Neulich in einer Rezension zu Marc-Uwe Klings neuestem Band des Känguru-Zyklus’ den schönen Satz gefunden: „Dem Publikum ist’s egal, es folgt dem Vortragenden voller Hingabe, auch wenn es gelegentlich verräterische Applauspausen gibt, wenn Kling recht hoch ins intellektuelle Regal fasst.“ Da merkte der Rezensent an, dass Klings Vortrag nicht makellos sei: Das Wienerische liege ihm nicht. Was allerdings auch schon der einzige Einwand ist. Weshalb der Titel des neuen Programms von Marc-Uwe Kling gewiss auch untertrieben ist: „Viel Schönes dabei“ heißt es und wird von Kling gemeinsam mit seinen Kollegen Michael Krebs und Julius Fischer sowie einer Band ausgeführt. Dass Kling auch als Musiker besticht, wissen zumindest seine treuen Fans. Auch da greift er übrigens erfreulich oft hoch ins intellektuelle Regal, wie vor einigen Jahren schon die Songs seines Albums „Marc-Uwe Kling & Die Gesellschaft“ zeigten. Und für diesmal verspricht er „viele neue, sehr, sehr gute Lieder“.

Schlachthof

■ Mittwoch, 20 Uhr

Mowgli

Kein Witz, auch wenn’s ein bisschen so klingt: das „Dschungelbuch“ als Ein-Personen-Stück, wobei der einzige Akteur nicht nur sämtliche Rollen übernimmt, sondern auch noch das Orchester ersetzt. Patrick Zielke, Sänger im Bremer Opernensemble, will diese Aufgabe mit Regisseur Lennart Hanke stemmen. Allzu viele Parallelen zu der bekannten Comic-Verfilmung aus den Disney-Studios möge man dabei nicht erwarten: „Wir wollen damit etwas anderes erzählen“, so Hantke: „Mowgli ist alleine, wird verstoßen, abgelehnt. Dieses Verlorene, das Einsame in der Figur interessiert uns.“

Brauhauskeller