■ Renault-Chef zu Geldstrafe verurteilt: Arbeitnehmer nicht über Schließung informiert
Brüssel (dpa/taz) – Der Chef des französischen Renault-Konzerns, Louis Schweitzer, muß umgerechnet etwa 500.000 Mark Strafe zahlen. Er habe die Arbeitnehmer im Brüsseler Renault-Werk nicht rechtzeitig über die geplante Betriebsschließung informiert und habe damit gegen EU-Recht verstoßen, urteilte gestern ein Brüsseler Gericht. In Belgien müßten Arbeitnehmer von Betriebsschließungen dieses Ausmaßes vorab unterrichtet und in die Beratungen einbezogen werden. Bereits im Juli 1997 waren durch die Schließung in Vilvoorde rund 3.000 Renault- Arbeitsplätze verlorengegangen.
Das Gericht verhängte das gleiche Strafmaß gegen den Chef des Brüsseler Werkes, Bernard Gersmeur, jedoch auf Bewährung. Es wird aber so schnell nicht noch mal ein Werk dichtgemacht werden können.
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