: Arabische Liga doch noch einig Israel und UNO weiter im Streit
Jerusalem/Tunis (afp/ap/dpa) — Die Arabische Liga hat auf ihrem außerordentlichen Außenministertreffen zu dem Blutbad am Jerusalemer Tempelberg doch noch eine Einigung gefunden. Eine Resolution, in der Israel und die USA verurteilt werden, wurde am Donnerstag abend einstimmig verabschiedet, nachdem die fünf Maghreb-Staaten anfängliche Differenzen zwischen USA-freundlichen und USA-feindlichen Ländern schlichteten. Die Resolution, die einen Kompromiß darstellt, verurteilt unter anderem die USA wegen ihrer auf Israel „ausgerichteten“ Haltung und fordert den UN-Sicherheitsrat zur Verhängung von Sanktionen gegen Israel auf, weil sie keine UNO-Delegation zur Untersuchung des Tempelberg- Massakers ins Land läßt.
In dieser Frage stellt sich Israel weiterhin stur. Nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Perez de Cuellar sagte Israels UNO- Botschafter Johanan Bein lediglich, man wolle „versuchen, Mittel und Wege zu finden, die es dem Generalsekretär ermöglichen, seinen Bericht zu schreiben“. Nächste Woche soll die UNO eine Kopie des von der israelischen Regierung in Auftrag gegebenen Berichts zu dem Massaker erhalten. Perez de Cuellar hatte jedoch schon deutlich gemacht, es werde keinen UNO-Untersuchungsbericht geben, wenn sich nicht eine Kommission vor Ort persönlich informiert habe.
Aus Kreisen, die der israelischen Untersuchungskommission nahestehen, geht hervor, daß in dem israelischen Bericht Konfusion in der Polizeiführung als Hauptursache für das Blutbad genannt werden soll.
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