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Archiv-Artikel

Antrag von SPD und GAL Mehr Parkplätze fürs Car-Sharing

Die Oppositionsparteien SPD und GAL wollen die gemeinsame Nutzung von Autos per Car-Sharing voranbringen. Die Wagen müssten vor allem leichter erreichbar sein, um das Angebot attraktiver zu machen, sagten die Bürgerschaftsabgeordneten Jan Quast (SPD) und Jörg Lühmann (GAL) gestern. Lange Wege zum Leihauto schreckten ab. Für Car-Sharing-Stationen solle daher im öffentlichen Verkehrsraum auf ähnliche Weise Platz geschaffen werden wie für wartende Taxis. Dazu haben Quast und Lühmann einen gemeinsamen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht.

„Car-Sharing ist ein modernes Verkehrsangebot und ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität besonders in Großstädten“, argumentieren die Oppositionspolitiker. Das gemeinsame Nutzen von Autos solle in Hamburg „so selbstverständlich werden wie Bahn, Bus und Taxi“. Um Car-Sharing-Stellplätze im öffentlichen Raum reservieren zu können, müssten das Straßenverkehrsgesetz und die Straßenverkehrsordnung geändert werden. Eine Initiative von SPD und Grünen im Bundestag ziele ebenfalls in diese Richtung.

„Die Niederlande, Belgien, Italien und Großbritannien haben bereits vor Jahren solche Möglichkeiten geschaffen“, sagte Quast. Hamburg solle als große Metropole eine Vorreiterfunktion in Deutschland übernehmen und ein dichtes Car-Sharing-Stationsnetz schaffen. Gerade in dicht besiedelten Altbauquartieren mit wenigen Parkplätzen lebten viele potenzielle Car-Sharing-Kunden. Modellversuche zeigten, dass ein Car-Sharing-Fahrzeug rund zehn Privatwagen ersetze. Bundesweit gibt es nach Angaben von SPD und GAL inzwischen rund 77.000 Car-Sharing-Nutzer. Vor acht Jahren waren es nur etwa 19.000. lno/ taz