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Anschlag in US-FlugzeugErste Spur führt in den Jemen

Durch beherztes Eingreifen wurde ein Flugzeugattentat beim Anflug auf Detroit in letzter Minute verhindert. Die USA prüfen aktuell eventuelle Verbindungen des nigerianischen Täters zu al Qaida.

Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht. Bild: ap

WASHINGTON/ BERLIN dpa/ rts | Die US-amerikanischen Behörden gehen nach dem vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit einer Verbindung zu al-Qaida nach. Eine Beteiligung der radikal-islamischen Organisation sei "Gegenstand der Ermittlungen", sagte die Ministerin für Heimatschutz, Janet Napolitano, am Sonntag dem Nachrichtensender ABC. Nur Glück und beherztes Eingreifen von Passagieren hatte am 25. Dezember verhindern können, dass der 23-jährige Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab beim Anflug auf Detroit einen Airbus der US-Gesellschaft Delta mit 278 Passagieren in die Luft sprengte.

Die Spuren des vereitelten Anschlags führen einem Bericht des US-Nachrichtensenders ABC zufolge in den Jemen und zum Terrornetz al-Qaida. Die Organisation Osama bin Ladens habe die Tat geplant und den Sprengsatz geliefert, der 80 Gramm des hochexplosiven Plastiksprengstoffs PETN enthielt, meldete der Sender. Abdulmutallab sei im Jemen auch für ein Selbstmordkommando trainiert worden. Der Sprengsatz sei von einem Top-Bombenbauer al Qaidas im Jemen gebaut worden, allerdings habe ein Zünder nicht funktioniert.

Der 23-jährige Umare Faruk Abdulmutallab hat nach Ansicht der Ermittler über den heute im Jemen lebenden radikalen Prediger Anwar al-Awlaki Kontakt zu al Qaida aufgenommen - derselbe islamische Geistliche, mit dem auch der Attentäter von Fort Hood in Verbindung gestanden haben soll, berichtete ABC.

Im Fall Umare Faruk Abdulmutallabs hatte es klare Warnsignale durch den Vater gegeben (siehe nebenstehenden Bericht). Aus US-Sicherheitskreisen verlautete, dass der junge Nigerianer daraufhin auf eine allgemeine Beobachtungsliste (Terrorist Identities Datamart Environment) gesetzt wurde, in der etwa 500 000 Verdächtige stehen. Sein Name sei jedoch nicht auf eine engere Liste (Terrorist Screening Data Base) gekommen, was bedeutet hätte, dass er nicht mehr fliegen dürfen. Abdulmutallab besaß ein gültiges US-Visum, obwohl ihm britische Behörden bereits im Frühjahr die Einreise nach Großbritannien verwehrt hatten.

Abdulmutallab hatte einen Flug von Lagos über Amsterdam nach Detroit gebucht. Nach Mitteilung der niederländischen Behörden hatte er beim Zwischenstoppp in Amsterdam die Sicherheitskontrollen passiert, ohne dass der an seinem Körper versteckter Sprengstoff entdeckt wurde. Er wurde inzwischen in den USA angeklagt.

Als Reaktion auf dem vereitelten Terroranschlag wurden die Sicherheitsbestimmungen für Flüge in die USA erheblich verstärkt. So müssen Passagiere in der letzten Stunde des Fluges vor der Landung sitzen bleiben, berichteten mehrere Fluggesellschaften. Außerdem dürfen die Flugreisenden dann nicht mehr an ihr Handgepäck. Während des gesamten Fluges sind Gegenstände auf dem Schoß vorerst nicht gestattet. Mit diesen Regelungen reagieren die Behörden auf die Umstände des vereitelten Attentats: Nach einem

Besuch auf der Bordtoilette hatte derAttentäter über Magenschmerzen geklagt und eine Decke über seinen Schoß gelegt. Auf die Frage einer Stewardess, was er in seiner Hosentasche habe, antwortete er: "Einen Sprengsatz". Passagiere, darunter der 32-jährige Jasper Schuringa (siehe Porträt), überwältigten den Mann, während er versuchte, die Bombe auszulösen.

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2 Kommentare

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  • DE
    der echte Stefan

    Nur zur Richtigstellung: Ich habe mich so bemüht, hier die passenden "Freunde" zu finden, die ich durch so dusselige Kommentare doch glatt versöhnen würde. Also, der "Stefan" des anderen Kommentars bin nicht ich, okay?

    (Ich will doch nicht die ganzen Terrorversteher, Islamisten, Antisemiten, Diktatur-Apologeten, etc. enttäuschen!)

  • S
    Stefan

    Spätestens seit 9/11 sind die USA zu einem Land geworden, das einem bereits bei der Ankunft am Flughafen signalisiert: "Eigentlich wollen wir dich gar nicht hier haben, aber wir müssen dich ja reinlassen." Unzählige Schikanen, unnötige Verhöre, unsinnige Regelungen, Zerstörung oder Diebstahl privaten Eigentums... All das kennt man bereits.

     

    Die neuen Sicherheitsvorkehrungen bestärken dieses seltsame Reisegefühl nun schon während des Fluges. All diese neuen Regelungen klingen doch weit an der Realität vorbei geplant. Was ich als Paradebeispiel dafür halte, ist das Aufstehverbot. Wie stellen sich die Sicherheitsbehörden das denn bitteschön vor, wenn jemand in der Stunde vor der Landung nochmal auf die Toilette muss? Muss dieser Passagier einhalten und hoffen, dass er keine bleibenden Schäden davon trägt? Kann man die Fluggesellschaft oder jemand anderes später auf Schmerzensgeld verklagen? Wer übernimmt etwaige Krankenhauskosten? Oder soll man doch lieber in den Gang pinkeln - was zumindest bei männlichen Passagieren möglich wäre? Und was ist, wenn jemand vehement doch aufs Klo will? Wird er dann erschossen?

     

    Sicherlich mag manche Vermutung etwas überspitzt klingen. Doch in Zeiten, in denen ein Brotmesser eine Notwehr mit 18 Schüssen aus nächster Nähe rechtfertigt, muss man ja mit allem rechnen. Artikel 1 der Menschenrechte ist doch schon lange nur noch ein rein symbolischer. Und die USA, die nach außen ja gerne mit ihrem Frei-und-fröhlich-Motto hausieren, arbeiten kräftig daran mit, dass die Menschenwürde irgendwann nur noch im Louvre ausgestellt werden wird, als Artefakt aus einer utopisch anmutenden Zeit.

     

    Eines weiß ich nun umso besser: Wenn ich das nächste Mal eine große Reise tue, dann garantiert nicht in die Vereinigten Staaten von Amerika. Schade eigentlich, ist das Volk an sich doch gar nicht so wie man es durch die Regierung vermittelt bekommt.