Aluminium-Werk : Norsk Hydro will schließen
Norsk Hydro will seine Aluminium-Hütte in Stade schließen und das Hamburger Werk (HAW) bis auf die Gießerei stilllegen. Entsprechenden Vorschlägen des Verwaltungsrates müssen noch der Aufsichtsrat von Hydro Aluminium Deutschland und im Falle des HAW die Mitgesellschafter Alcoa und Amag zustimmen. Angesichts der drohenden Schließung des HAW hatte HEW/Vattenfall in letzter Minute angeboten, den laufenden Stromversorgungsvertrag um ein halbes Jahr zu verlängern. Während dieser Frist könne ein langfristiger Liefervertrag ausgehandelt werden. Dem HAW könne als Großverbraucher überdies ein 50-prozentiger Rabatt bei den Netznutzungsentgelten gewährt werden. Im Gegenzug müssten die Anteilseigner der HAW dessen Bestand für zwei Jahre garantieren. Für die langfristige Versorgung der HAW schlug HEW/Vattenfall vor, ein Tauschgeschäft zu prüfen: Norsk Hydro könnte die benötigte Energie in Skandinavien in Form von Strom oder Gas an Vattenfall liefern. Die Vattenfall-Tochter HEW würde dann die entsprechende Menge Strom an das HAW weitergeben. Das HAW würde so von den niedrigeren Strompreisen in Skandinavien profitieren. Hydro erklärte dieses Angebot für Augenwischerei. Vattenfall produziere am nordischen Strommarkt 80 Terawattstunden (TWh), die der Konzern zum größten Teil verkaufe. „Wir produzieren acht und benutzen 16 TWh“, sagte Hydro-Sprecher Michael Peter Steffen. Den Rabatt bei der Netznutzung könnten die HEW auf andere Kunden überwälzen. Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) forderte die HEW auf, von der Forderung nach einer zweijährigen Bestandsgarantie für das HAW Abstand zu nehmen, um doch noch einen Kompromiss zu ermöglichen. knö