: Alle außer Angela Merkel wollen die Ozonprognose
Im Umweltbundesamt (UBA) plädieren viele MitarbeiterInnen dafür, daß die im Haus erarbeitete Sommersmogprognose wieder veröffentlicht wird. Letzte Woche hatte ein Ukas aus dem Hause Merkel dies untersagt und offiziell mit dem neuen Ozongesetz begründet: Die Länder hätten zum Teil auf ihre Hoheitsrechte gepocht. Tatsächlich gibt es inzwischen kein Land mehr, das gegen eine Veröffentlichung der UBA-Daten ist. Zum Wochenende lenkte als letzte die Landesregierung in Dresden ein: „Der Freistaat Sachsen erhebt keinerlei Forderungen hinsichtlich der UBA- Ozonprognosewerte und hegt auch keine grundsätzlichen Einwände gegen die Publikation der Werte.“ Damit könnte die UBA-Prognose in alter Form an Redaktionen und Umweltverbände verteilt werden – wenn Angela Merkel grünes Licht geben würde. Im UBA sind sich viele jedoch einig, daß ihre Chefin die Länder nur vorgeschoben hatte, um die unliebsame Sommersmogvorhersage verschweigen zu können. Der öffentliche Druck aber brachte ihren Sprecher gestern immerhin dazu, einen Informationsservice anzukündigen. „Wir suchen noch nach einer vernünftigen Darstellungsform“, so Franz-August Emde. Foto: dpa
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