AUSSTELLUNG IM DEUTSCHEN HISTORISCHEN MUSEUM : Was die Nazis aus Berlin machten
Achtzig Jahre nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erinnert das Deutsche Historische Museum (DHM) ab kommendem Donnerstag an die Folgen der NS-Herrschaft für die einstige Reichshauptstadt Berlin. Die Ausstellung „Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933–1938“ knüpft an die Rekordschau „Hitler und die Deutschen“ an, die im Jahr 2011 mehr als 250.000 Menschen sahen. Sie endet am 10. November.
Das Museum beschäftige sich erstmals in dieser intensiven Form mit Berliner Stadtgeschichte, sagte DHM-Direktor Alexander Koch. Die Ausstellung im Themenjahr 2013 ist Ausgangspunkt zu 120 weiteren Ausstellungen von privaten Initiativen und Kulturinstitutionen.
Bereits am Mittwoch eröffnet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“.
Vom Berlin der Weimarer Republik, die von den Nazis als „Sündenpfuhl“ verachtet wurde, bis zum Novemberpogrom 1938 geht die Ausstellung den Spuren des Terrors und der Verfolgung nach.
Auf zehn Stationen dokumentiert die Schau mit Fotos und Originalstücken die Inszenierung der „Machtergreifung“, die Vernichtung jüdischen Lebens und die Gleichschaltung der städtischen Institutionen. Auszüge aus Walter Ruttmanns Film „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ vermitteln einen Eindruck von der pulsierenden Metropole in der Zeit der Weimarer Republik. Auf Plakaten und Flugblättern werden die politischen Spannungen vor 1933 spürbar.
Die kosmopolitische Szene Berlins war kein gutes Pflaster für die Nazis. Zur Projektionsfläche ihrer antisemitischen Propaganda machten sie vor allem den Ku’damm mit seinen Avantgarde-Cafés. (dpa)