AUS DER TAZ GENOSSENSCHAFT : Inspiration in Indonesien
Die taz Genossenschaft wächst: Jede Woche können wir neue Mitglieder begrüßen – in diesem Jahr sind es bereits 459. Die Gesamtzahl der taz-Eigentümer ist damit auf 12.833 angewachsen. Die taz schippert so nicht sorglos, aber sicher durch das derzeitige Medienkrisen-Unwetter. Doch wir ruhen uns nicht aus, sondern versuchen unsere Erfahrungen weiterzugeben.
Deswegen haben wir Kontakte zu genossenschaftlich organisierten Zeitungen wie Más Público in Spanien, La Diaria in Uruguay und Fra Tidningen in Schweden geknüpft. Dabei kommt es oft auch zu inhaltlichen Kooperationen. Aktuell berichtet unser Kollege Wolf Schmidt über den NSU-Prozess in München. Seine Artikel erscheinen auch in La Diaria und Fria Tidningen.
Die unabhängige Tageszeitung La Diaria wurde vor sieben Jahren gegründet und ist mit einer Auflage von 7.400 Exemplaren die zweitgrößte in Uruguay. Das klingt wenig, ist aber, gemessen an deutschen Verhältnissen, so, als würde die taz täglich 170.000 Exemplare absetzen. Die 35-köpfige Redaktion in Montevideo ist nahezu paritätisch besetzt, drei von acht Ressorts leiten Frauen. Ähnlich sieht es bei Fria Tidningen in Schweden aus. Auch die Wochenzeitung versteht sich als unabhängige Alternative zu den eher konservativen Zeitungen im Land, die dort den Markt dominieren. In Stockholm arbeiten 45 RedakteurInnen an den Seiten. Das Blatt erreicht – mit mehreren Lokalausgaben – eine Auflage von 20.000 Stück.
Besonders gefreut haben wir uns, als unsere Korrespondentin in Indonesien, Anett Keller, Fotos von ihrem Vortrag über die taz Genossenschaft vor angehenden SoziologInnen an der Atma-Jaya-Universität in Yogyakarta schickte. Sie schrieb: „Die StudentInnen waren sehr interessiert und inspiriert. Vielleicht erleben wir ja demnächst die Geburt einer ‚indonesischen‘ taz“.
■ Konny Gellenbeck leitet seit 1996 die taz Genossenschaft. Infos zu unserem internationalen Netzwerk finden Sie unter www.taz.de/zeitung/genossenschaft/geno-international