ANNIKA DE BUHR, GESICHT : Lächeln und treten
■ war Heute Nacht-Moderatorin. Als Niedersachsen-Gesicht hat sie mehr Bewegungsfreiheit.Foto: NDR/Weitze
Ein Gesicht ist mehr als eine Maske und weniger als ein Kopf. Aber Moderatorin Annika de Buhr hat kein Problem damit, dass der NDR sie als „das neue Gesicht von Niedersachsen 19.30“ vorgestellt hat. Das sei „völlig in Ordnung“, sagt sie. Wenigstens so lange „neu“ davorsteht. Außerdem herrsche metaphorische Gleichberechtigung: „Die Kerle sind auch immer neue Gesichter.“
Senderintern möchte sie allerdings schon als Komplettmensch wahrgenommen werden, und nicht als Lächelmaschine: Beim ZDF war sie, knapp vier Jahre, abonniert auf die Heute-Spätausgabe, immer gegen 0.45 Uhr, eine ewige Nachtschicht. Die kann auch zum Abstellgleis geraten.
Immerhin hat de Buhrs Abschied dann die Zuständigen in Mainz so sehr überrascht, dass es ihnen bis heute nicht gelungen ist, die Online-Präsenz optisch anzupassen: Immer noch lächelt sie auf heutenacht.zdf.de neben Normen Odenthal, obwohl ihr letzter Auftritt dort schon zwei Monate zurückliegt und sie auch die erste „Niedersachsen“-Woche bereits souverän hinter sich gebracht hat.
Der Wechsel in den Norden ist so überraschend nicht – sie stammt ja von hier: 1972 in Hannover geboren, Studium in Oldenburg, Zeitungsvolontariat bei der Neuen Presse in Hannover, sie lebt in Hamburg. Hauptgrund aber war, dass sie „beim NDR einfach mehr Möglichkeiten“ habe. Einerseits darf sie dort künftig wieder selbst produzieren, wie früher, bei ihrer ersten TV-Station, dem Reportagensender XXP. Andererseits lässt noch das trutschigste Magazin seinen Moderatorinnen mehr Freiraum als eine pure Nachrichtensendung. Was schon damit beginnt, dass es möglich ist, mal ein paar Schritte durchs Studio zu wagen, wo sonst höchstens der Zeigefinger überm Pult vor der Heute-Kachel sparsame gestische Unterstreichungen vornimmt.
Und Annika de Buhr bewegt sich gern. So ziemlich jede Sportart, einschließlich Kickboxen. Was? Als Gesicht? Okay, keine Wettkämpfe, mehr gegen den Sandsack. Und gegen den in Schaumstoff eingepackten Trainer. „Ich bin eine furchtbar friedfertige und entspannte Person“, sagt de Buhr – „nach dem Boxen.“ BES