ALTES POSTFUHRAMT IN MITTE VERKAUFT : Angesehene Fotogalerie muss Hotel weichen
Das Gebäude des historischen Postfuhramts in der Oranienburger Straße in Mitte soll grundlegend erneuert werden. Die neuen Besitzer, eine Investorengruppe aus Israel, planten ein Ensemble aus Hotel, Wohnungen, Einzelhandel und Gastronomie, sagte der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Ephraim Gothe (SPD), am Freitag. Er bezeichnete die Pläne als „begrüßenswert“. Zugleich bedauerte er, dass mit dem derzeitigen Hauptmieter, der Foto-Galerie C/O Berlin, offenbar keine Einigung erzielt wurde.
Erst vor wenigen Wochen hatten die neuen Besitzer den Mietvertrag mit der Galerie mit einer Frist von nur wenigen Wochen gekündigt. Nur durch „heftige Verhandlungen“ sei es gelungen, den 31. März 2011 als Auszugsdatum festzulegen, sagte Ingo Pott, einer der Gründer der Galerie. Dennoch stünden nun zahlreiche bereits geplante und finanzierte Projekte auf der Kippe, sagte sein Gründungspartner Stephan Erfurt.
Von einem weiteren Gespräch in Tel Aviv in den kommenden Tagen erhoffen sich die Betreiber der Galerie einen erneuten Aufschub. Langfristig suchten sie aber einen dauerhaft nutzbaren Raum ohne kurzfristige Mietverträge, sagte Pott. „Wir wollen der Herr im eigenen Haus sein.“
Gothe sagte, er sei „überrascht“ von der Kündigung des Mietverhältnisses durch die Investoren gewesen. Er hoffe, dass die neuen Besitzer „den Gesprächsfaden mit C/O Berlin wiederaufnehmen“. (ddp)