: AL sieht neuen Finanzskandal am Potsdamer Platz
Berlin. Der AL-Abgeordnete Bernd Köppl sieht seinen Vorwurf an den Berliner Senat, er habe ein rund 61.000 Quadratmeter großes Grundstück am Potsdamer Platz an Daimler Benz verschleudert, durch ein weiteres Grundstücksgeschäft des Konzerns bestätigt. Er sprach gestern von einem »gigantischen Finanzskandal«. Nach Köppls Angaben kaufte Daimler Benz inzwischen ein angrenzendes 4.915 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem das »Tower-Hotel« steht, von einem privaten Besitzer für 64,2 Millionen Mark. Die Eigentumsübertragung sei für den 15. Dezember vorgesehen. Der Kaufpreis sei am 1. Januar 1991 fällig. Der reale Quadratmeterpreis sei damit neunmal so hoch wie der, den der Senat bei Daimler Benz erzielt habe, sagte Köppl. Rein rechnerisch habe der Senat ein Grundstück im Marktwert von 839 Millionen Mark in der Hand gehabt, das er für 92 Millionen Mark verschenkt habe. Köppl äußerte gegen Daimler Benz außerdem den Verdacht des Steuerbetrugs. Nach seinen Angaben wurde in dem Kaufvertrag mit dem privaten Eigentümer der Grundstückspreis mit rund 7,4 Millionen Mark angegeben und der Gebäudepreis mit 56,8 Millionen Mark, obwohl das »Tower-Hotel« auf Kosten des Senats abgerissen werden müsse. Falls das Geschäft so zustande komme, könne Daimler Benz durch den niedrig angesetzen Grundstückspreis und den Verlust des Gebäudes Steuern sparen. Köppl forderte Meisner auf einzugreifen. dpa
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