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■ FußballAC Mailand kann sich ein Aus nicht leisten

Mailand/Dortmund (dpa) – Der AC Mailand hat große Sorgen. Vor der heutigen vierten Runde in der Champions League kämpft der siebenfache Europapokalsieger mit sportlichen und wirtschaftlichen Problemen. Mit dem jüngsten 0:1 in Florenz hat Milan in sieben Meisterschaftsspielen bereits die dritte Niederlage einstecken müssen – so etwas gab es seit 13 Jahren nicht mehr. Und bei einer Mitgliederversammlung Anfang der Woche wurde bekannt, daß der Verein die letzte Saison mit einem Minus von rund 54 Millionen Mark abgeschlossen hat. Bis zum August diesen Jahres erhöhten sich die Verluste sogar auf 62 Millionen Mark.

„Wir können es uns nicht leisten, nach nur vier Spielen in Europa auszuscheiden“, sagt daher Vizepräsident Adriano Galliani vor der Partie gegen den IFK Göteborg. Gerade drei Punkte hat der AC Mailand in den bisherigen drei Spielen gesammelt, genauso viele besitzen in der Gruppe D die Schweden und der norwegische Meister Rosenborg Trondheim. Spitzenreiter FC Porto scheint mit neun Zählern schon uneinholbar. „Ich weiß, daß drei Niederlagen zuviel sind“, sagt Trainer Oscar Tabarez. „Aber ich kann die Resultate nicht mehr ändern.“ In der italienischen Presse wird längst spekuliert, daß der noch amtierende Nationalcoach Arrigo Sacchi zum AC Mailand zurückkehren könnte.

Das Loch in der Vereinskasse will Präsident Silvio Berlusconi schließen, der mit seinem Fernsehimperium eng in den nationalen und den europäischen Fußballmarkt verstrickt ist. Der hatte schon 54 Millionen Mark Verluste aus der Saison 1994/95 ausgeglichen.

Derweil hat Gerd Niebaum vor dem Dortmunder Champions- League-Spiel gegen Atletico Madrid das Ende des sogenannten „Ärztekonflikts“ verkündet. „Wir werden diese lächerliche Seifenoper beenden. Ich leite einen Fußballverein und nicht die Vorstadtklinik“, sagte er. Nach dem 1:0 in Madrid würde ein Erfolg praktisch den Gruppensieg für den Tabellenführer (9 Punkte) bedeuten.

In der A-Gruppe wird zwischen Ajax Amsterdam, Grasshoppers Zürich und AJ Auxerre (alle 6 Punkte) gekämpft. Zum Schlüsselspiel müssen die Franzosen nach Zürich. „Die Grasshoppers stellen ein kompaktes Team“, warnte Auxerres Trainer Guy Roux.

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