: 40.000 Tonnen chemische Kampfstoffe in der UdSSR
Warschau/Moskau (afp/ap) - Die UdSSR besitzt nach eigenen offiziellen Angaben 40.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe. Das sind 10.000 Tonnen weniger, als bisher in unabhängigen Schätzungen angenommen wurde. Die Waffen seien ausschließlich in Depots innerhalb der UdSSR untergebracht, sagte Militärkommandeur Stanislaw Petrow der 'Prawda‘. Petrow sagte, daß es in der Sowjetunion keine Möglichkeiten gebe, die C-Waffen zu zerstören. Nach seinen Worten wurde in Tschapajewsk, eine Anlage zur Vernichtung der Kampfstoffe gebaut, die aber im vergangenen Jahr nach Protesten der Bevölkerung wieder geschlossen werden mußte. Petrow sprach sich für den Bau von zwei Vernichtungsfabriken für C-Waffen aus.
Unmittelbar nach dem Sieg der „Solidarität“ bei den Parlamentswahlen in Polen im Juni 1989 hat die Sowjetunion ihre Chemiewaffen aus dem Land abgezogen. Das berichtete gestern die polnische Abendzeitung „Express Wieczorny“.
Nach Angaben aus Bonner Geheimdienstkreisen verfügte die UdSSR in Polen über drei Chemiewaffenlager, in der DDR über sieben und in der CSFR über zwei solcher Depots.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen