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Archiv-Artikel

Erleuchtung gesucht

Der Energiefresser Glühbirne hat ausgedient. Doch die neuen Sparsamen sind nicht unproblematisch. Sie enthalten hochtoxisches Quecksilber. Eine mögliche Alternative sind Halogenlampen

Herkömmliche 100 Watt-Glühbirnen sind seit kurzem nicht mehr im Handel. Wer seine alten Bestände aufgebraucht hat, muss sich nach Alternativen umschauen. Der prominenteste Ersatz sind Kompaktleuchtstofflampen, allgemein als Energiesparlampe bekannt. Deren Einsparpotential gegenüber den alten Birnen wird mit bis zu 90 Prozent beziffert. Die tatsächlich erreichten Werte variieren jedoch nach Einsatzort und Art der Nutzung. Die Lebensdauer der Leuchten beträgt bis zu 10.000 Betriebsstunden und liegt damit zehnmal höher als bei Glühlampen. Häufiges An- und Ausschalten kann die Lebensdauer aber erheblich verkürzen.

Obwohl die Energiesparlampe den Verbrauchern häufig als umweltfreundlichste und sparsamste Lösung angepriesen wird, sind die Leuchten nicht unproblematisch: Energiesparlampen enthalten das hochtoxische und gesundheitsschädigende Quecksilber. Der von der EU zugelassene Höchstwert des Quecksilbergehalts beträgt 5 Milligramm, wobei der tatsächliche Gehalt von der Qualität der Lampe abhängt. Problematisch ist auch die Entsorgung alter Energiesparlampen: Die quecksilberhaltigen Leuchten dürfen nicht in den Hausmüll gegeben, sondern müssen an speziellen Sammelstellen abgegeben werden – was allerdings laut dem Deutschen Naturschutzring (DNR) nur selten geschieht. Aus Unwissen, aber auch, weil es nach wie vor zu wenig Annahmestellen gibt, so der DNR.

Verbraucherschützer warnen davor, dass das Flimmern der Lampen gesundheitlich nicht unbedenklich sei. Auch die Lichtqualität von Energiesparlampen wird von vielen Menschen als minderwertig im Vergleich zu Glühbirnen empfunden. Ursache ist die ungleichmäßige Spektralverteilung des Lichts. Insbesondere Rottöne werde nur unzureichend beleuchtet, rote Objekte wirken verfärbt. Viele Energiesparlampen sind außerdem nicht dimmbar.

Eine Alternative ist die Halogenlampe. Das Funktionsprinzip dieses Leuchtmittels entspricht dem der Glühlampe. Aufgrund der Gasfüllung arbeiten Halogenlampen allerdings deutlich effizienter. Die Energieersparnis beträgt etwa 30 Prozent, ein deutlich geringeres Einsparpotential als bei der Energiesparlampe. Das Licht der Halogenlampe ist hell, weiß und warm. Da es akzentuiert und kontrastreich ist, schlägt die Herstellerfirma Osram vor, damit Lichtakzente zu setzen. Die Lebensdauer von Halogenlampen ist mit etwa 2.000 Betriebsstunden allerdings wesentlich kürzer als die der Energiesparlampen.

Die Experten der Firma „Die Baubiologen“ weisen darauf hin, dass letztlich die Entscheidung, welches die richtige Leuchte ist, individuell getroffen werden muss. „Es gilt Aspekte wie Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit, gesundheitliche Bedenken und Ästhetik gegeneinander abzuwägen.“ Für die einzelnen Bereiche der Wohnung könnten verschiedene Leuchtmittel passend sein. Die Lichtqualitäten der einzelnen Lampentypen werden außerdem unterschiedlich wahrgenommen. Daher solle real ausprobiert werden, welches Licht zu den persönlichen Bedürfnissen passt. LISA KRICHEL

Die Baubiologen, Schulweg 22, 20259 Hamburg☎ 040/39903634