… der U-Bahn-Tunnel? : Nicht einstürzen
Die interessantesten Einblicke gewinnt man mitunter in U-Bahnhöfen. Stahlträger, Kabelsalate oder tropfsteinhöhlenähnliche Gebilde ragen aus so manchem Deckenloch hervor. Nur gut, dass man nicht in die Tunnel sehen kann. Die Decken dort müssen ähnlich furchterregend sein. Risse, Wasserflecken und Löcher zieren die Gewölbe.
Aber keine Sorge: Die U-Bahn-Tunnel sind sicher! Das bestätigt die BVG am Freitag in einer Pressemitteilung: Es liegen keine die Betriebssicherheit beeinträchtigende Schadstellen vor. Uwe Kutscher, Leiter der U-Bahn-Bauabteilung, erklärt am Freitag der Nachrichtenagentur ddp: „Tunnelschäden sind meistens Folge eindringenden Wassers.“ Damit widerspricht er Medienberichten, die behaupteten, die Schäden würden durch den zunehmenden Schwerlastverkehr verursacht. Auch BVG-Chef Andreas Sturmowski gibt Entwarnung: „Der Lkw-Verkehr zerstört unsere U-Bahn-Tunnel nicht, hat sie nie und wird sie auch in Zukunft nicht zerstören“.
Sanieren und Bauen muss die BVG dennoch ständig, um der 10.000 dokumentierten Schadstellen Herr zu werden. In den nächsten Tagen etwa wird nach zweijähriger Arbeit die Strecke zwischen Paradestraße und Tempelhof auf der U 6 fertig. Danach beginnt die oberirdische Sanierung am Tempelhofer Damm. Dann werden die U-Bahn-Röhren von oben freigelegt und neu abgedichtet. Rund zwei Jahre seien dafür eingeplant, sagt Kutscher. Dass die Baumaßnahmen wieder Pendelverkehr und andere Unannehmlichkeiten für die BVG-Kunden bedeuten, erwähnt er allerdings nicht. Na ja, besser Ersatzverkehr als Einsturzgefahr. AE FOTO: ARCHIV