… der Charlottenburger Bezirksamtsmitarbeiter? : Zzz … zzz … zzz
Moment noch. Erst mal strecken, Augen reiben, gähnen. Wunderbar! Ein Schläfchen auf dem Redaktionstisch hat noch keinem geschadet. Jetzt geht’s weiter.
Lange galt ein Mützchen Büroschlaf als Arbeitsverweigerung, wenn nicht als Sabotage. Jetzt setzt sich bei vielen Arbeitgebern die Erkenntnis durch, dass die Miniregeneration durchaus produktivitätsfördernd wirkt. In manchen Firmen gehört das in den USA erfundene Kraftnickerchen („Power-Napping“) längst dazu. Vermutlich wird es irgendwann heißen: Wer am Arbeitsplatz eigenmächtig auf seinen Mittagschlaf verzichtet, schadet dem Betriebsergebnis.
Nur in der Verwaltung ist man noch weit davon entfernt, derartige Einsichten ernst zu nehmen – womöglich weil man befürchtet, uralte Vorurteile zu bestätigen. Umso mehr ist eine Initiative der SPD-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf zu begrüßen. Letztere berät morgen über den Antrag der ausgeschlafenen Sozis, den Mitarbeitern der Bezirksverwaltung Ruheräume einzurichten. Begründung: „In Zeiten, in denen Personalkürzungen fortwährend zu Belastungen und Überlastungen der verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen, muss es […] erlaubt sein, über Maßnahmen nachzudenken, die […] das physische wie psychische Wohlbefinden steigern und dem Burn-out entgegenwirken.“
Wir hoffen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass die BVV ein Einsehen hat. Und räumen kleinlaut ein, dass unser eingangs erwähntes Nickerchen bloß ein Tagtraum war. Aber ein wunderschöner. CLP FOTO: AP