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09.09.2021 , 16:11 Uhr
Ich sehe ein dreifaches Problem: [1.] Gendern ist optional. [2.] Die derzeitigen Formen des Genderns sind uneinheitlich und unelegant. [3.] Die derzeitigen Ansätze verstärken die binäre Geschlechterdichotomie.
[zu 1.] je mehr Regelvarianten eine Sprache zulässt, umso mühsamer ist sie zu erlernen und umso schwieriger sind die subtilen Bedeutungsunterschiede zwischen den Varianten zu beherrschen, vor allem von denen, die die Sprache neu lernen. [zu 2.] Der Variantenreichtum der gegenderten Formen ein Ausdruck des Fehlens einer wirklich guten Lösung. Ebenso das Problem, die gegenderten Formen bei der Aussprache hörbar zu machen. [zu 3.] Personen, die sich als divers fühlen, mögen die durch Gendern forcierte Geschlechts-Zweiteilung als Rückschritt empfinden.
Was fehlt, ist eine mutige, verbindliche Reform, die geschlechtsspezifische und geschlechtsneutrale Formen im Singular und Plural klar unterscheidet. Die könnte so aussehen: [A] Für Personen gilt generell das generische Neutrum: "das Polizist", "das Mitarbeiter", "das Dachdecker". Das gibt es ja schon, wie "das Vorstandsmitglied", "das Kind". [B] Im Plural bleiben alle geschlechtsneutralen Formen wie gehabt: "die Polizisten", "die Mitarbeiter", "die Dachdecker" (wie schon "die Mitglieder", "die Kinder") [C] Falls Geschlechtsmarkierung erwünscht, erfolgt sie im Singular durch –in und –on, im Plural durch –innen und –onen, also: "die Polizistin", "der Poliziston", "die Polizistinnen", "die Polizistonen" , "die Mitarbeiterin", "der Mitarbeiteron", "die Mitarbeiterinnen", "die Mitarbeiteronen", "die Dachdeckerin", "der Dachdeckeron", "die Dachdeckerinnen", "die Dachdeckeronen".
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