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15.09.2021 , 09:33 Uhr
Im letzten Satz ergreift der Artikel, der ansonsten recht neutral geschrieben ist, plötzlich, ohne es zu markieren, Partei in einer komplexen und stark aufgeladenen Kontroverse. Der Satz ist in zweierlei Hinsicht falsch.
Zum einen "gilt" die Infragestellung der Singularität des Holocaust nicht allgemein als antisemitisch; das ist vielmehr eine Position, die von vielen vertreten und von vielen bestritten wird. Differenzierte Beiträge zu dieser Debatte finden sich z.B. hier: www.berliner-zeitu...en-blick-li.176050. (Und hier ein bekanntes Lied, in dem der Begriff "Holocaust", meines Erachtens völlig harmlos, anders verwendet wird: www.youtube.com/watch?v=HLUX0y4EptA.)
Zum anderen wendet der mutmaßliche Tweet den Begriff "Holocaust" gar nicht auf etwas anderes an, sondern bezeichnet die Palästinenser:innen als indirekte Opfer dessen, was mit dem Begriff normalerweise gemeint ist, der Shoah. Die mutmaßliche Aussage ist ja nicht "Es gibt einen (zweiten) Holocaust gegen die Palästinenser:innen" (was tatsächlich problematisch wäre, auch wenn man nicht der Einzigartigkeitsthese folgt), sondern "Die Palästinenser:innen sind indirekt auch Opfer des (einen) Holocaust". Diese Aussage kann man natürlich auch kritisieren und die dahinterliegende historische Annahme hinterfragen, dass Israel nicht mit ebenso viel Gewalt und Unrecht gegen die Palästinenser:innen entstanden wäre, wenn es die Shoah nicht gegeben hätte, aber er wendet sich weder gegen die Einzigartigkeit der Shoah, noch macht er Jüd:innen oder Israelis zu ihren Täter:innen.
zum Beitrag16.02.2018 , 22:38 Uhr
Der Artikel legt viel zuviel Gewicht darauf, ob die getöteten Palästinenser Gewalt angewandt hatten -- das ist überhaupt nicht relevant, weil das ja völlig legitimer bewaffneter Widerstand gegen eine Besatzungsarmee gewesen wäre. Diese Menschen waren in ihrem eigenen Land und haben sich möglicherweise bewaffnet gegen bewaffnete Eindringlinge gewehrt -- und Volker Beck beschwert sich darüber, dass Andere sich nicht an seiner Verleumdung von Freiheitskämpfenden als "Terrorist*innen" beteiligen. Indem der Artikel auf die Frage der Gewaltanwendung fokussiert, verpasst er eine Gelegenheit, diese absurde Wahrnehmungsverzerrung aufzuzeigen.
zum Beitrag29.01.2018 , 10:47 Uhr
Der "beachtliche Erfolg" steht noch in Anführungsstrichen, die "erheblichen Fortschritte" schon nicht mehr -- da würde ich mir etwas deutlicher sichtbare kritische Distanz in der Berichterstattung wünschen.
zum Beitrag12.10.2017 , 09:42 Uhr
"Sie hatte sich dort in bewaffneten Auseinandersetzungen gegen die gemäßigte Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas durchgesetzt." Hier wird, wie leider so oft, unterschlagen, dass die Hamas kurz zuvor von internationalen Beobachter*innen als demokratisch anerkannte Wahlen gewonnen hatte und die Gewalt zwischen den beiden Fraktionen erst aufkam, als der Westen die aus den Wahlen hervorgegangene Einheitsregierung kaputtboykottiert hat.
zum Beitrag23.09.2017 , 01:26 Uhr
Warum drum herumkommen? Die politische Positionierung steht; sie ist schon jetzt, nach wenigen Monaten, breiter und fundierter als sie bei den Piraten nach Jahren je war: https://bewegung.jetzt/dein-programm (Kurzprogramm, verlinkt zum Wahlprogramm, das wiederum zu 85 beschlossenen Initiativen verlinkt)
zum Beitrag27.01.2015 , 11:24 Uhr
"Viele Griechen haben in den vergangenen Jahren im Schnitt Einkommenseinbußen von mindestens 30 Prozent hinnehmen müssen."
Viele im Schnitt mindestens? Das macht keinen Sinn.
zum Beitrag06.08.2014 , 00:23 Uhr
"mal aus deren Perspektive zu sehen - wenn man von einer Nation gerne hätte, dass sie mit Kriegführen aufhört, eigentlich die einzig wahre" -- volle Zustimmung. Ich hoffe, Sie wenden das ebenso auch auf die Perspektive der Hamas an, von der wir ja auch "gerne hätten, daß sie mit Kriegführen aufhört".
zum Beitrag19.06.2014 , 11:57 Uhr
Ich verstehe die Frage nicht. Ich selbst hatte ursprünglich "Palästina" geschrieben. Blume hatte dann "Westjordanland" geschrieben, und weil ich nicht wollte, daß es aussieht, als würde ich einen Kampf um Worte führen, hab ich diesen allgemein üblichen Begriff in meiner Antwort übernommen, anstatt wieder "Palästina" zu schreiben. Sofern die Frage ein politisches Statement hinter meinem Gebrauch von "Westjordanland" vermutet, war das also vielleicht ein Mißverständnis. Unabhängig davon sehe ich kein Problem mit dem Begriff "Westjordanland"; es ist halt das Land westlich des Jordan. Ich selbst schreibe lieber "Palästina", weil das deutlicher macht, um welchen Staat es dabei geht.
zum Beitrag18.06.2014 , 18:30 Uhr
Zum einen stimmt das nicht; zwei der drei wohnen in Israel und nur einer im Westjordanland; zum anderen ist es irrelevant, weil auch er nur aufgrund einer gewaltsam durchgesetzten völkerrechtswidrigen Kolonisierungspolitik dort wohnt und dafür keine Erlaubnis von den palästinensischen Behörden hat.
zum Beitrag18.06.2014 , 12:05 Uhr
Das Wort "Administrativstrafe" deutet auf die verzerrte Sicht hin, die hier zugrundeliegt. Es handelt sich grade nicht um eine Strafe (die in einem Rechtsstaat nur durch ein Gericht und nur aufgrund einer Anklage ausgesprochen werden könnte), sondern um Administrativ*haft* ohne Angabe von Gründen. Bei dem wahllosen und exzessiven Gebrauch, den die israelische Regierung von diesem Instrument macht, ist das nur ein vornehmeres Wort für Kidnapping. Im Gegensatz zu vielen der palästinensischen Administrativhäftlinge, denen keine konkreten Vergehen vorgeworfen werden, ist bei den drei israelischen Teenagern zumindest bekannt, wessen sie sich schuldig gemacht haben: Sie waren mitten in Palästina unterwegs, ohne Erlaubnis der palästinensischen Behörden, und dieser Aufenthalt wurde mit dem Gewaltapparat der israelischen Armee durchgesetzt. Das macht es nicht unterstützenswert, sie zu kidnappen, aber dieser Kontext sollte doch zumindest mal unverzerrt dargestellt werden, ehe darüber so geurteilt wird. Daß die Entführung nicht zu rechtfertigen ist, ist rechtlich betrachtet falsch, da es sich um gewaltsame Eindringlinge handelte; menschlich betrachtet ist es in gewissem Sinne richtig, aber dann muß man auch deutlich sagen, daß die hundertfache Adminstrativhaft mindestens ebensowenig zu rechtfertigen ist, anstatt sie als "Strafe" zu verklären.
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